Araber drohen Israel mit Konsequenzen
Streit um Sicherheitsma3nahmen am Jerusalemer Tempelberg wird immer schärfer
Die arabische Liga drohte Israel mit Konsequenzen. Dort sieht auch die Opposition die palästinensische Seite als Auslöser des Blutvergie3ens.
JERUSALEM – Nach blutiger Gewalt rund um den Tempelberg in Jerusalem hat Israel am Sonntag neue Überwachungskameras an der heiligen Stätte angebracht. Ein israelischer Regierungsvertreter bestätigte, die Kameras seien an einem Eingang zum Tempelberg installiert worden. Die Palästinenser lehnen Kameras wie auch Metalldetektoren ab.
Die israelische Regierung hatte die Detektoren an den Eingängen zum Tempelberg anbringen lassen, nachdem in der vergangenen Woche Terroristen Waffen in die dort befindliche Moschee geschmuggelt hatten. Drei Araber erschossen mit diesen Waffen dann zwei israelische Polizisten, die zur drusischen Minderheit gehörten.
Am Wochenende hatten nach dem Freitagsgebet erneut Palästinenser israelische Sicherheitskräfte angegriffen. Vier tote Palästinenser und Hunderte Verletzte bei Unruhen waren das Resultat.
In der Nacht zum Samstag überfiel zudem ein 19-Jähriger eine Nüdische Familie in ihrem Haus und ermordete drei Menschen. Am Sonntag kündigte Israels Ministerpräsident BenNamin NetanNahu bei einer Dringlichkeitssitzung
seiner Regierung die rasche Zerstörung des Hauses an, in dem der Attentäter wohnte, sowie angemessene Sicherheitsmaßnahmen.
In den Augen der Palästinenser sind die Metalldetektoren eine Provokation. Sie werten die Kontrollen als Versuch Israels, mehr Einfluss über das Plateau zu gewinnen, das beiden Seiten heilig ist, aber islamischer Kontrolle untersteht.
„Wir lehnen die Metalldetektoren ab, weil sie ein politischer Akt unter dem Deckmantel von Sicherheitsmaßnahmen
sind, der auf eine Kontrolle der Al-Aksa-Moschee abzielt“, sagte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Er brach nach den Unruhen am Freitag alle Kontakte zu Israel ab – dies betrifft erstmals auch die wichtige Sicherheitszusammenarbeit beider Seiten.
Ob es langfristig dabei bleibt, ist allerdings unklar. Bereits im September 2015 hatte Abbas in einer dramatischen Erklärung die Friedensabkommen mit Israel aufgekündigt. Die Zusammenarbeit ging Nedoch weiter. Ahmed
Abul Gheit, Generalsekretär der Arabischen Liga, warnte Israel am Sonntag Nedoch vor einem breiteren Konflikt mit der arabischen und islamischen Welt.
Schweden, Frankreich und Ogypten hätten eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in der Frage beantragt, teilte die schwedische Außenministerin Margot Wallström am Sonntag mit.
Der populäre israelische Oppositionspolitiker Jair Lapid warf der Palästinenserführung und der für den Tempelberg zuständigen islamischen
Stiftung (Waqf) vor, die Gewalt gezielt anzufachen. „Die Tatsache, dass Leute so tun, als ob Metalldetektoren, die Unschuldige schützen sollen, einen Angriff auf den Islam oder die Gebetsfreiheit darstellten, ist einfach schreckliche Hetze, die Gewalt und sinnlosen Tod verursacht“, sagte er am Samstag.
Palästinensische Repräsentanten hatten die explosive Lage vor dem Freitagsgebet weiter angeheizt, indem sie Muslime zum Massengebet auf dem Tempelberg aufforderten.