Gute Leistung ruft Käufer auf den Plan
Klaphake bangt um ihre Spitzenpferde – Wert steigt mit Erfolgen
AACHEN – Nicht die etablierten, sondern die jungen Springreiter überzeugten im Großen Preis von Aachen. „Es ist ein „Jahr des Umbruchs“, wie Bundestrainer Otto Becker es ausdrückt. Drei Nachwuchsreiter zeigten, dass es in der komplizierten Welt des Reitsports verschiedene Wege nach oben gibt – und doch das gleiche Problem droht: der Verkauf ihrer Erfolgspferde.
Seinen eigenen Weg geht Andreas Kreuzer, der erfolgreichste deutsche Reiter beim Höhepunkt des CHIO. Der 26Jährige ist selbstständiger Unternehmer in der Pferdesportbranche und freute sich in Aachen über den fünften Rang mit Calvilot. Seine Pferde gehören nicht wirklich ihm, sondern Investoren. „Ich habe keinen Sponsor, der Pferde behalten will“, erklärt der junge Reiter: „Das ist ein Investment.“Die Besitzer „sind meistens Geschäftsleute, die ich von meinem Plan überzeugen muss“. Wenn er erfolgreich reitet, „steigt die Aktie“. Die Pferde werden dann verkauft.
Maurice Tebbel hat es derzeit besser. Der 23-Jährige, mit dem deutschen Team Sieger im Nationenpreis, lebt in einer echten Pferdefamilie. Sein Vater Rene ist selber ein erfolgreicher Reiter, dreimaliger deutscher Meister und Besitzer Die 23-jährige Laura Klaphake ist Studentin.
einer Hengststation. Der Papa sagt, dass Chacco’s Son nicht verkauft wird. Maurice Tebbel weiß um den Millionen-Wert von WeltklassePferden. Sein Vater muss den Familienbetrieb finanzieren. „Klar gibt es eine Grenze“, sagt der Junior: „Ich hoffe, dass keiner kommt, der die Grenze überschreitet.“
Kreuzer und Tebbel sind Reit-Profis. Laura Klaphake ist Amateurin. Die 23-Jährige aus Steinfeld (Kreis Vechta) ist Studentin und sorgte mit Rang 13 für das zweitbeste deutsche Ergebnis beim Großen Preis von Aachen. Wenn sie lernen muss oder ein Auslandsemester macht, dann trainiert meistens Mutter Gaby ihre Pferde. Die Stute Catch Me If You Can und der Wallach Silverstone gehören Paul Schockemöhle. Bei dem Pferdehändler arbeitet Lauras Vater Joseph seit vielen Jahren als Kundenberater und Verkäufer. „Was ich im Moment weiß, werden sie nicht verkauft“, erklärt Klaphake.