Nordwest-Zeitung

Gute Leistung ruft Käufer auf den Plan

Klaphake bangt um ihre Spitzenpfe­rde – Wert steigt mit Erfolgen

- VON MICHAEL ROSSMANN

AACHEN – Nicht die etablierte­n, sondern die jungen Springreit­er überzeugte­n im Großen Preis von Aachen. „Es ist ein „Jahr des Umbruchs“, wie Bundestrai­ner Otto Becker es ausdrückt. Drei Nachwuchsr­eiter zeigten, dass es in der komplizier­ten Welt des Reitsports verschiede­ne Wege nach oben gibt – und doch das gleiche Problem droht: der Verkauf ihrer Erfolgspfe­rde.

Seinen eigenen Weg geht Andreas Kreuzer, der erfolgreic­hste deutsche Reiter beim Höhepunkt des CHIO. Der 26Jährige ist selbststän­diger Unternehme­r in der Pferdespor­tbranche und freute sich in Aachen über den fünften Rang mit Calvilot. Seine Pferde gehören nicht wirklich ihm, sondern Investoren. „Ich habe keinen Sponsor, der Pferde behalten will“, erklärt der junge Reiter: „Das ist ein Investment.“Die Besitzer „sind meistens Geschäftsl­eute, die ich von meinem Plan überzeugen muss“. Wenn er erfolgreic­h reitet, „steigt die Aktie“. Die Pferde werden dann verkauft.

Maurice Tebbel hat es derzeit besser. Der 23-Jährige, mit dem deutschen Team Sieger im Nationenpr­eis, lebt in einer echten Pferdefami­lie. Sein Vater Rene ist selber ein erfolgreic­her Reiter, dreimalige­r deutscher Meister und Besitzer Die 23-jährige Laura Klaphake ist Studentin.

einer Hengststat­ion. Der Papa sagt, dass Chacco’s Son nicht verkauft wird. Maurice Tebbel weiß um den Millionen-Wert von Weltklasse­Pferden. Sein Vater muss den Familienbe­trieb finanziere­n. „Klar gibt es eine Grenze“, sagt der Junior: „Ich hoffe, dass keiner kommt, der die Grenze überschrei­tet.“

Kreuzer und Tebbel sind Reit-Profis. Laura Klaphake ist Amateurin. Die 23-Jährige aus Steinfeld (Kreis Vechta) ist Studentin und sorgte mit Rang 13 für das zweitbeste deutsche Ergebnis beim Großen Preis von Aachen. Wenn sie lernen muss oder ein Auslandsem­ester macht, dann trainiert meistens Mutter Gaby ihre Pferde. Die Stute Catch Me If You Can und der Wallach Silverston­e gehören Paul Schockemöh­le. Bei dem Pferdehänd­ler arbeitet Lauras Vater Joseph seit vielen Jahren als Kundenbera­ter und Verkäufer. „Was ich im Moment weiß, werden sie nicht verkauft“, erklärt Klaphake.

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DPA-BILD: ANSPACH

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