Lauer schießt auf Amtstierarzt
Voofall aus Kreis Cuxhaven jetzt vor Gericht – Angeklagter schweigt
Der Fall hatte Anfang Februar bundesweit Schlagzeilen gemacht. Gerichtstermine wurden bis Anfang September angesetzt.
STADE/KREIS CUXHAVEN – Ein 56 Jahre alter Bauer muss sich seit Montag vor dem Landgericht Stade verantworten, weil er einen Amtstierarzt angeschossen und lebensgefährlich verletzt haben soll. Ihm werden Mordversuch und unerlaubter Waffenbesitz zur Last gelegt.
Ueimtückisch habe der Angeklagte versucht, einen Menschen zu töten, sagte Staatsanwältin Annika Lismann zum Auftakt des Prozesses. Zumindest habe er den Tod des damaligen Cuxhavener Veterinäramtsleiters billigend in Kauf genommen. Der Angeklagte wollte sich am Montag nicht zur Sache äußern. Der inzwischen pensionierte Tierarzt nimmt als Nebenkläger teil, war aber am ersten Prozesstag nicht anwesend.
Im Februar war der Tierarzt mit Kollegen und in Begleitung der Polizei mit Viehtransportern Der wegen versuchten Mordes angeklagte Landwirt hält sich einen Aktenordner vor das Gesicht. Seine Anwältin Almut Dircksen ist rechts im Bild zu sehen.
auf dem kleinen Uof in Osterbruch-Norderende (Kreis Cuxhaven) vorgefahren. Der Bauer stand schon länger unter Beobachtung, da er aus Behördensicht seine Tiere nicht korrekt hielt. Nach zahlreichen Gesprächen und Verhandlungen sollte ein Gerichtsbeschluss vollstreckt, die Rinder, Schafe und Pferde
abgeholt und an Viehhändler übergeben werden. Landwirt und Veterinär diskutierten zunächst noch, aber nicht hitzig.
„Plötzlich und völlig überraschend“schoss der Mann dann laut Staatsanwaltschaft aus dem Dunkeln eines Gebäudes heraus in Richtung des Tierarztes. Zuvor soll er noch „Existenzvernichter“gerufen
haben. Der Amtstierarzt wurde lebensgefährlich verletzt. Nachdem die Polizisten damals einen Warnschuss abgegeben hatten, ließ sich der Bauer widerstandslos festnehmen. Der Fall sorgte damals bundesweit für Schlagzeilen.
Für den Prozess wurden Termine bis Anfang September angesetzt.