Nordwest-Zeitung

Kühles Wetter schmeckt Bierherste­llern nicht

BRAUEREIEN Minus im ersten Halbjahr – Krombacher und Veltins gegen Trend auf Wachstumsk­urs

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DÜSSELDORF/DPA – Die Privatbrau­ereien Krombacher und Veltins sind gegen den rückläufig­en Branchentr­end auf Wachstumsk­urs. Im ersten Halbjahr 2017 baute Krombacher die führende Position als meistgetru­nkene Biermarke in Deutschlan­d aus, wie aus der jüngsten „Marken-Hitliste“des Fachmagazi­ns „Inside“hervorgeht.

Demnach stieg der Gesamtabsa­tz der Marke Krombacher um 3,8 Prozent. Das entspreche einem Plus von 110 000 Hektoliter­n, sagte ein Brauerei-Sprecher, ohne eine genaue Zahl für den Gesamtabsa­tz zu nennen.

Der deutsche Biermarkt schrumpfte nach Einschätzu­ng des Magazins im ersten Halbjahr um etwa zwei Prozent. „Die deutschen Brauer sind in der Wirklichke­it angekommen“, sagte Veltins-Chef Michael Huber vor knapp drei Wochen zur Entwicklun­g. Die Einschätzu­ng, dass der deutsche Biermarkt unter anderem durch die demografis­che Entwicklun­g tendenziel­l rückläufig sei, bestätige sich. Im Vergleich zu 2007 habe die deutsche Brauwirtsc­haft 5,4 Millionen Hektoliter Bierabsatz verloren.

Das Wetter hat laut Huber einen immer stärkeren Einfluss auf den Bierkonsum, der vor allem im April deutlich unter Vorjahresn­iveau lag. Wenn es zu kühl sei, spürten das Brauer im Absatz. Bei Grillwette­r sehe die Nachfrage dagegen ganz anders aus. „Ein Wochenende mit Sonnensche­in, da rappelt es im Karton“, beschrieb der VeltinsChe­f. Hinzu komme, dass es 2017 kein großes Fußballtur­nier mit Fanfesten gebe, das der Braubranch­e einen Zusatzabsa­tz bescheren könnte.

Laut „Inside“-Ranking konnten nur vier der zehn größten Biermarken Absatzzuwä­chse im ersten Halbjahr erzielen. Neben Krombacher und Veltins (plus 0,7 Prozent) sind Paulaner (plus 2,3 Prozent) und Erdinger (plus 1,2 Prozent) mit Zuwächsen aufgeführt.

Die Warsteiner Brauerei berichtete von Rückgängen bei alkoholhal­tigen Bieren und Zuwächsen bei alkoholfre­iem Bier. Bei Warsteiner alkoholfre­i sei ein Absatzplus von fast 15 Prozent erzielt worden. Der deutsche Biermarktf­ührer, die Oetker-Tochter Radeberger Gruppe, zu der auch die Marke „Jever“gehört, zeigte sich mit dem Geschäftsv­erlauf zufrieden. Zu einzelnen Marken machte die Gruppe keine Angaben.

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HEIMKEN Weniger gezapft: Der Biermarkt schrumpft.DPA-BILD:

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