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Zunehmende Linsentrübung im höheren Alter normal
Der Graue Star zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Auges. Hauptproblem ist eine fortschreitende Eintrübung der Augenlinse.
OLDENBURG – In westlichen Industrieländern wie Deutschland ist der Graue Star heute mit sehr gutem Erfolg behandelbar. Bundesweit gibt es pro Jahr rund 600 000 Operationen, bei denen der infolge des Grauen Stars geschädigte Teil der Augenlinse durch ein künstliches Ersatzteil ausgetauscht wird. Fachleute schätzen, dass 90 Prozent der Patienten nach der OP eine Sehleistung von 50 bis 100 Prozent eines einwandfrei funktionierenden Auges wiedererlangen.
Das Erkrankungsrisiko nimmt ab der zweiten Lebenshälfte deutlich zu. Bis zum 75. Lebensjahr müssen fast alle Frauen und Männer damit rechnen, dass sie mehr oder weniger ausgeprägt von einem Grauen Star betroffen sind. Wenn die Symptome im Alltag keine nennenswerten Beeinträchtigungen verursachen, ist zunächst keine Behandlung erforderlich, berichtet Dr. Hergen Wilms, Facharzt für Augenheilkunde mit Praxis in Oldenburg: „Dann reicht es meistens aus, den Verlauf der Erkrankung alle sechs Monate etwa im Rahmen der ohnehin üblichen Augenarzttermine zu kontrollieren.“
Beste Lösung finden
Bei stärkeren Beschwerden kann im Anschluss an eine sorgfältige Diagnostik aber auch ein operativer Eingriff die beste Lösung sein. Ob und wann der richtige Zeitpunkt für die OP gekommen ist, sollte in jedem Einzelfall zwischen dem Patienten und dem Augenarzt abgesprochen werden, betont Dr. Wilms, in dessen Praxis jährlich mehr als 1500 Grauer-Star-Operationen durchgeführt werden.
Das Sehen ist ein sehr komplexer Prozess, an dem neben vielen anderen Bestandteilen des Auges auch die Linse entscheidend beteiligt ist. Bei einem Blick auf das geöffnete Auge ist die Linse in der Pupille sichtbar. Sie liegt hinter der Hornhaut und wird von der auch als Iris bezeichneten Regenbogenhaut größtenteils abgedeckt. Ähnlich wie ein Dr. Hergen Wilms behandelt mit seinem Team regelmäßig Patienten mit Grauem Star, die als Folge der Erkrankung unter erheblichen Seheinschränkungen leiden.
Das Graue Star
ist in mehr als 90 Prozent aller Fälle eine natürliche (Alters)-Entwicklung. Ein Schutz vor der Linsentrübung durch Medikamente, Übungen oder andere Vorsorgemaßnahmen ist nicht möglich.
Bei einigen Betroffenen
liegt eine genetische Disposition vor. Zudem weiß man, dass der Graue Star durch Erkrankungen wie
Kameraobjektiv sorgt die Augenlinse automatisch für die Scharfstellung der aufgenommenen Bilder. Damit sie diese für das Sehen entscheidende Funktion wahrnehmen kann, müssen die Linsenzellen über einen ausreichenden Zufluss von Augenflüssigkeit mit den dort vorhandenen Nährstoffen versorgt werden.
Wenn die Flüssigkeitszufuhr nur noch eingeschränkt gewährleistet ist, bleiben zunehmend Linsenzellen unversorgt. Die Folge ist, dass sich die Linse vor allem in der Mitte immer weiter eintrübt und die aufgenommenen Bilder nicht mehr richtig weitergegeben werden können. „Der scharfe Blick geht verloren“, erklärt Dr. Wilms. Bei den meisten Menschen beginnt dieser Funktionsverlust ab Mitte 50 und setzt sich danach als Teil des natürlichen Alterungsprozesses langsam aber sicher fort. In seltenen Fällen
Diabetes mellitus, Stoffwechselstörungen, Mangelernährung oder Entzündungen im Augeninneren begünstigt werden kann. Zudem kann die Linsentrübung durch angeborene Fehlstellungen oder Verletzungen des Auges entstehen.
Für die Veränderung
der nährstoffhaltigen Augenflüssigkeit kann es unterschiedliche Gründe geben. Eine
kann die Augenerkrankung bereits im Kinder- und Jugendalter auftreten.
Vom Optiker geschickt
Als typische erste Anzeichen für den Grauen Star nennen die meisten Patienten neben einer vor allem im Dunkeln auftretenden erhöhten Blendungsempfindlichkeit beim Autofahren vor allem eine stetige Verschlechterung der allgemeinen Sehleistung. „Viele Betroffene werden von ihrem Optiker zum Augenarzt geschickt, weil sich die Brillenwerte sehr schnell oder sehr stark verändern“, berichtet Dr. Wilms. Häufig zeigt sich dann bei der Diagnostik, dass ein Grauer Star die Ursache ist. In einem fortgeschrittenen Stadium nehmen Betroffene ihre Umwelt unscharf wie durch einen Schleier wahr. Darüber hinaus sehen sie oftmals doppelte Bilder
Mangelernährung kann die Ursache für eine Verklumpung der in der Linse sitzenden Proteinmoleküle sein, die bei bei einem gesunden Auge so klein sind, dass sie das aufgenommene Bild nicht stören. Wenn sie sich infolge einer Verklumpung vergrößern, kommt es zu einer Streuung des einfallenden Lichts, was dann zur Linsentrübung führt.
und leiden unter einem Kontrastverlust beim Sehen. Auch wird die Fähigkeit zum räumlichen Sehen eingeschränkt.
Die Diagnose eines Grauen Stars ist bei einem Augenarzt in der Regel ohne großen Aufwand möglich. Zunächst wird der Patient mit Augentropfen versorgt, die für eine kurze Zeit für eine Erweiterung der Pupille sorgen. „Eine Trübung der Linse kann man mittels eines speziellen Mikroskops mit einem Blick ins Auge schnell und sicher feststellen“, betont Dr. Wilms. Zugleich kann man damit auch die Vorderkammer, die Rückfläche und die Hornhaut des Auges durchleuchten.
Im weiteren Verlauf der Diagnostik schließen sich verschiedene Seh-Tests an. Am Ende kann die Dichte der Linsentrübung – und damit das Ausmaß des Sehleistungsverlusts – exakt aufgeklärt werden.