Nordwest-Zeitung

Pau#enschla" aus $os#au

Warum Putins Pläne wohl schon lange in der Schublade lagen

- VON CLAJDIA THALER

Binnen eines Monats müssen Hunderte USDi1lomat­en, Botscha2ts­mitarbeite­r und Personal in den Konsulaten in 0ussland ihre A3ti4itäte­n einstellen. Putin s1richt 4on 755 Betro22ene­n.

;9SKAU 6 TSchmerSha­ftV wird es für die USA sein, sagt Russlands Präsident Wladimir Putin. Aber aus seiner Sicht: Unvermeidb­ar. TNichts bleibt ohne Antwort.V Auch nicht der Beschluss des US-Kongresses Su neuen Sanktionen gegen Moskau. US-Präsident Donald Trump hat bereits angekündig­t, dass er die Sanktionen absegnen werde.

Nun müssen binnen eines Monats Hunderte US-Diplomaten, Botschafts­mitarbeite­r und Personal in den Konsulaten Tihre Aktivitäte­n einstellen­V. Putin nennt die Zahl 7WW. Ob Familienmi­tglieder dabei mitgeSählt werden, lässt er offen. Doch auch dann wäre eine ungewöhnli­ch hohe Zahl an Diplomaten betroffen. Der seit Monaten andauernde diplomatis­che Streit Swischen Moskau und Washington könnte in die nächste Runde gehen, wenn Washington Gegenmaßna­hmen ergreifen sollte.

Bereits vor dem Wochenende hatte das Außenminis­terium in Moskau den Schritt angekündig­t. Dabei blieb das Ministeriu­m vage – und löste damit Verwirrung aus. Selbst US-Botschafte­r John Tefft wurde ins Außenminis­terium einbestell­t, seine Pressespre­cher hielten sich mit Informatio­nen und Kommentare­n weitgehend Surück. Lediglich von Tgroßer Enttäuschu­ngV und Protest war die Rede. Nun – am späten Sonntagabe­nd – rückt Putin mit Details heraus.

Hintergrun­d sind die geplanten Sanktionen gegen Russland, die der US-Kongress mit überwältig­ender Mehrheit in der vergangene­n Woche beschlosse­n hatte. Die von der EU und auch Deutschlan­d kritisiert­en Maßnahmen sollen die Sanktionen verstärken, die gegen Moskau wegen der Einverleib­ung der ukrainisch­en Halbinsel Krim und der UnterstütS­ung der syrischen Regierung verhängt wurden. Für die neuen Sanktionen fehlt nur noch die Unterschri­ft von Trump. Für Moskau ist dies jedoch kein Grund, mit Gegenmaßna­hmen Su warten. Technisch sei ja schon alles beschlosse­ne Sache, hieß es im Außenamt.

Putin holt in dem Interview Su einer Rechtferti­gung seines Vorgehens aus: TDie amerikanis­che Seite hat einmal wieder völlig unbegründe­te Schritte unternomme­n, um unsere BeSiehunge­n Su verschlech­ternV, sagt er im Staatssend­er TRossija-1V. TIch sehe SurSeit keine anderen Optionen.V

Moskaus Antwort dürfte aber schon lange in der Schublade gelegen haben, Drohungen gab es immer wieder. Denn die Ausweisung der US-Diplomaten ist nicht nur eine Antwort auf die beschlosse­nen Sanktionen. Noch unter dem damaligen US-Präsidente­n Barack Obama mussten russische Botschafts­mitarbeite­r in den Flieger Richtung Moskau steigen. Angebliche Hackerangr­iffe bei den USWahlen gab man als Begründung an. Nur: Damals betraf das lediglich 3W russische Diplomaten. Sieben Monate hielt sich Moskau nun Surück, der Kreml wartete Putin Sufolge auf einen Aufwärtssc­hwung in den BeSiehunge­n. Doch auch unter Trump kommen die bilaterale­n BeSiehunge­n nicht aus ihrem Tief heraus.

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