Dreimal so viel Regen wie sonst im Juli
In großen Teilen Niedersachsens 0ekordmengen an Niederschlag gefallen
BAD HARZBURG/DPA – Meteorologen haben im Juli in Niedersachsen Regen-Rekorde registriert. In manchen Orten sei gut dreimal so viel Niederschlag gefallen wie üblich, sagte Robert Scholz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Montag. Rekordmengen wurden in dem Harzer Ferienort Bad Harzburg gemessen. Dort stürzten nach DWD-Angaben 223 Liter Wasser pro Quadratmeter vom Himmel. Dies seien 152 Liter
oder 312 Prozent mehr als im langjährigen Mittel, sagte Scholz.
In Alfeld (Kreis Hildesheim) ergossen sich innerhalb von vier Wochen sogar 247 Liter Niederschlag auf jeden Quadratmeter Boden. Dies waren 179 Liter oder 360 Prozent mehr gewesen als in einem durchschnittlichen Juli. „Das sind Extremwerte“, sagte Scholz. Im Schnitt fielen landesweit 145 Liter pro Quadratmeter Regen, das Doppelte
des Monatssolls von 73 Litern, teilte der DWD mit.
Nach starken Regengüssen hatte es vor allem im südlichen Niedersachsen in der vergangenen Woche vielerorts Überschwemmungen gegeben. Nachdem die Hochwasserwelle aus dem südlichen und östlichen Niedersachsen größtenteils schon am Wochenende abgeflossen war, erreichte sie am Montag die Unterläufe von Leine und Aller. Die Landesregierung habe
einen ressortübergreifenden Stab mit Vertretern von sieben Ministerien eingerichtet, teilte das Umweltministerium mit. Er soll die Schäden erfassen, die entstanden sind.
Die für Dienstag vorhergesagten Unwetter könnten örtlich erneut zu Starkregen führen, sagte der Meteorologe. Wo das Wasser wegen der durchweichten Böden nicht gut abfließen könne, müsse man sicher „weiter in Habachtstellung“sein.