Sen%%i Jones kämpft um ihren Job
Bundestrainerin trägt Verantwortung für schwaches EM-Abschneiden
Der Vertrag der 44-Jährigen läuft noch bis 2018. Das Team um Kapitänin Marozsan steht hinter der Trainerin.
SINT-MICHIELSGESTEL – Um kurz nach 9 Uhr stieg Steffi Jones vor dem EM-Teamhotel „De Ruwenberg“in den schwarzen Luxus-Mercedes und ließ sich von Ehefrau Nicole in eine ungewisse Zukunft fahren. Nach einer kurzen Nacht überließ die angeschlagene
Fußball-Bundestrainerin auf der Heimreise von Sint-Michielsgestel nach Gelsenkirchen ihrer Gemahlin das Steuer.
Ob die 44-Jährige weiter die Geschicke der Frauen-Nationalmannschaft lenken darf, ist nach dem 1:2 im Viertelfinale gegen Dänemark und dem damit verbundenen EMDebakel offen. Vor der Abreise aus den Niederlanden stellte sich Jones noch einmal den Medienvertretern und zeigte sich nach der „bitteren Lehrstunde“zuversichtlich, dass sie ihren Job behalten darf.
„Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass man als DFB und Präsidium erst mal wissen möchte, warum und weshalb, wohin soll der Weg gehen und wie kommen wir
wieder in die Erfolgsspur zurück. Das ist ganz normal. Das werde ich aufzeigen und dann wird es weitergehen“, sagte Jones am Morgen nach der Partie. Wann genau der gemeinsame
Krisengipfel stattfinden wird, ist wohl noch nicht beschlossen.
Noch am Vorabend hatte Jones mit DFB-Präsident Reinhard Grindel telefoniert. Der Verbandsboss hatte nach der erschreckend schwachen Vorstellung in Rotterdam in einem Statement aus dem Urlaub ein klares Bekenntnis zur seit September tätigen Trainer-Novizin, deren Vertrag bis 2018 läuft, vermieden.
Kapitänin Dzsenifer Marozsan brach eine Lanze für die Chefin und wünschte sich vom DFB Vertrauen für Jones auf dem Weg zur WM 2019 in Frankreich: „Sie muss überhaupt nicht um ihren Job zittern, die Mannschaft steht voll hinter ihr. Wir haben den Fehler gemacht, sie war überhaupt nicht schuld. Unsere Einstellung hat gegen Dänemark nicht gestimmt.“