Lies bei A 20 auf Überholspur
Minister nennt generelle Kritik an dem Projekt „großen Fehler“
Die Autobahn werde die wirtschaftliche Entwicklung der Region weiter voranbringen. Bei der Planung dürfe an Sorgfalt nicht nachgelassen werden.
IM NORDWESTEN – Ungeachtet aller Kritik hält Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (Sande/Kreis Friesland) an den Plänen zum Bau der Küstenautobahn A 20 fest. Im Gespräch mit der äußerte der SPD-Politiker zwar Verständnis für persönlich betroffene
Gegner, warnte aber zugleich davor, das Verkehrsprojekt grundsätzlich infrage zu stellen.
„Wer an der Trasse wohnt, dem kann ich noch so häufig erklären, wie wichtig diese Autobahn ist. Die persönliche Betroffenheit kann ich nicht wegwischen. Wer aber generell gegen das Projekt ist, macht einen großen Fehler. Denn die A20 hat eine ganz wichtige Funktion. Sie verbindet auf der Landseite in hervorragender Art und Weise die zentralen Zukunftstore der Welt – also Wilhelmshaven, Bremerhaven und Hamburg – miteinander. Die A20 wird die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region weiter
voranbringen“, ist der 50-Jährige überzeugt.
Auf die Frage nach den zeitlichen Abläufen antwortete der Minister: „Vielleicht können wir schon im nächsten Jahr mit dem Bau der Verbindung A28/A29 beginnen, denn den Planfeststellungsbeschluss werden wir erreichen. Es geht aber am Ende dann um das Baurecht. Einzelne Verbände oder Personen haben in dieser Phase die Möglichkeit, zu klagen. Je seriöser und sorgfältiger ein solcher Planfeststellungsbeschluss und die Vorarbeiten dazu sind, desto größer ist die Chance, dass wir damit möglichst keine Zeit verlieren.“
Für den zweiten Abschnitt
plane das Land Niedersachsen mit einem Planfeststellungsbeschluss in 2019, ebenso wie für den Abschnitt drei bis zum Wesertunnel, auf der anderen Weserseite 2021, und dann gehe es so weiter bis zum letzten Planfeststellungsbeschluss im Jahr 2024. „Eine Autobahn über diese Länge bauen wir nicht an einem Stück. Aber auch der Bau einzelner Teilabschnitte ist ja schon ein großer Mehrwert. Wir dürfen an Sorgfalt bei der Planung jedenfalls nicht nachlassen, weil wir bei dem Widerstand, den wir aus der Region kennen, sicher in ein Verfahren gehen müssen“, betonte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.