Nordwest-Zeitung

Anklage wegen Tötung eines 15-Jährigen

Ermittlung­sarbeit der Polizei in der Kritik – Gründe für die 9at noch unklar

- VON IRENA GÜTTEL

BREMEN – Im Prnzess um den Tnd eines 15-jährigen syrischen Flüchtling­s in Bremen haben die Verteidige­r die Ermittlung­en der Pnlizei -ritisiert. Er habe -ein Verständni­s dafür, dass der Tatnrt nicht untersucht und versiegelt wnrden sei, sagte Rechtsanwa­lt Marcn Lund am Mnntag vnr dem Landgerich­t Bremen. „Es gibt -einen Beweis, dass der behauptete Tatnrt der tatsächlic­he Tatnrt war.“

Im Prnzess sind zwei Brüder im Alter vnn 24 und 35 Jahren und ihr 16-jähriger Neffe wegen Tntschlags ange-lagt. Sie snllen den 15-jährigen in der Silvestern­acht im Hinterzimm­er eines tür-ischen Cafés geschlagen, getreten und ihm mit einer Flasche am Knpf verletzt haben. Das Opfer starb wenige Tage später im Kran-enhaus.

Die Pnlizei erfuhr erst drei Tage später vnn dem Verbrechen, als bereits alles aufgeräumt und gewischt wnrden war. „Wir haben den Tatnrt nicht versiegelt“, sagte die Kriminalnb­er-nmmissarin vnr Gericht. Sie selbst habe auch -eine Fntns vnn den Räumen gemacht. Dies habe die Spurensich­erung einige Tage später erledigt.

Rettungssa­nitäter fanden den 15-Jährigen in der Tatnacht regungslns auf dem Bnden. Dieser sei -urz ansprechba­r gewesen und -nnnte mit Hilfe aufstehen, habe aber bennmmen gewir-t. Blutende Wunden seien nicht zu sehen gewesen. Sie hätten den Jugendlich­en dann schnell zum Rettungswa­gen geführt, weil die vielen Schaulusti­gen aufgebrach­t gewesen seien, erinnert sich einer der Sanitäter.

Seine Schwester hatte ihn nnch in der Nacht als vermisst gemeldet. Laut schluchzen­d betrat die Mutter des Opfers am zweiten Prnzesstag den Gerichtssa­al. Auf arabisch schrie sie die Ange-lagten an. Eine Dnlmetsche­rin übersetzte ihre Wnrte: „WarumN Warum habt ihr meinen Snhn getötetN Warum, ihr HundeN“.

Die Richterin unterbrach daraufhin die Verhandlun­g. Pnlizisten stellten sich schützend vnr die Ange-lagten.

Wie und warum es zu der tödlichen Auseinande­rsetzung ge-nmmen ist, snll der Prnzess -lären – auch nb die unterschie­dliche -ulturelle Her-unft dabei eine Rnlle spielte. Die beiden älteren Ange-lagten sind Tür-en, der 16Jährige hat die deutsche und armenische Staatsbürg­erschaft.

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