Mobilität „Made in Norddeutschland“
52 Studierende messen sich mit 23 Teams in Kalifornien – Ausschreibung von Elon Musk
In 30 Minuten von Hamburg bis nach München. Das könnte dank einiger Studenten aus Emden und Oldenburg bald Wirklichkeit werden.
EMDE /OLDE BURG – Erfindun
en, die die Welt verändern, entstehen an den seltsamsten Orten. Steve Jobs le te den Grundstein für Apple in einer Gara e, Ottomar von Mayenbur rührte die von ihm entwickelte Chlorodont-&ahnpasta auf dem Dachboden an. Und auch die Werkstatt an der Hochschule Emden/Leer ist auf den ersten Blick alles andere als spektakulär. Mitten im Raum steht eine unscheinbare weiße Kapsel.
Diese schon fast raumfahrtarti e Kapsel soll die Welt verändern – beziehun sweise unsere Fortbewe un revolutionieren. Der US-Unternehmer Elon Musk hat mit dem so enannten Hyperloop die Vision einer Reise-Alternative, einer Art Rohrpost für Menschen. Mit einer Kapsel, die in einem Vakuum und schwebend auf über 1000 Kilometer in der Stunde beschleuni t, soll es in &ukunft beispielsweise innerhalb von 30 Minuten von Hambur nach München ehen. Für die Umsetzun und zur Ideenfindun hat Musk mit seinem Unternehmen SpaceX einen weltweiten Wettbewerb aus eschrieben. „So sieht das Unternehmen viele Varianten und andere Systeme. Das Projekt ist eine roße Wissensschöpfun “, erläutert Jan Cordes.
Inte nationales Team
Er ist Teil des Teams aus 52 Studierenden der Hochschule Emden/Leer und der Universität Oldenbur . Ins esamt sechs Fachbereiche sowie 13 Nationen sind im Projektteam vertreten. „Alejandro Del adillo hatte die Ausschreibun
esehen und hatte die Idee, das Projekt im Rahmen des Studiums umzusetzen. Ich fand die Idee ut, so haben ich und mein Kolle e Thomas Schünin die Betreuun übernommen“, erläutert Prof. Dr. Walter Neu. Sie hätten das Team, das anfan s aus acht Studierenden bestand, von Anfan an unterstützt.
Erstmali wurde der Wettbewerb Freuen sich auf das Finale in Kalifornien (von links): Lukas Eschment, Kira Schlockermann, Walter Neu, Alejandro Delgadillo und Jan Cordes
2016 aus eschrieben – da in es vor allem um den Sicherheitsaspekt der alternativen Mobilität. Das Team „HyperpodX“kam in die letzte Runde, schied dann jedoch aus. In der zweiten Runde, in der die selbst entworfene Kapsel – der Pod – vor allem schnell sein soll, hat sich unter C00 Bewerbern das norddeutsche Team als eines von weltweit 24 qualifiziert. Ende Au ust steht das roße Testwochenende an. Dann schicken die Teams ihre Pods auf eine 1,2 Kilometer lan e Teststrecke in Kalifornien.
Bereits in dieser Woche wird der Pod mit all seinen Komponenten ein epackt und nach Kalifornien verschickt, in der kommenden Woche werden die letzten Pro rammierun en vor enommen. Dann eht es für das esamte Team nach Kalifornien. „Da werden wir alles zusammenfü en, letzte Tests machen und Feinheiten abstimmen.
Ab dem 21. Au ust macht SpaceX dann noch eini e Tests und schaut, ob der Pod wirklich sicher ist. Und vom 25. bis 2C. Au ust ist dann das Test-Wochenende“, freut sich der 22-jähri e Jan Cordes. Der Informatik-Student ehört zur Abteilun „Controllin and Communication“, er kümmert sich beispielsweise um die Ablaufsteuerun , das Schweben mittels Ma net und um die Bremsen. „Es ist ein Gan an die Extreme. Normale Elektronik und Steuerun werden an ihre Grenzen ebracht. Die Um ebun macht das Projekt schwieri “, so Cordes.
Gemeint ist das Vakuum, außerdem stören die Ma nete, die das Modell in einen Schwebezustand versetzen, die Sensoren. Schweben muss der Pod, um die Reibun aufzulösen und das Vakuum verhindert den Einfluss des Luftwiderstands – so soll der Pod aus Emden in Kalifornien bis zu 400 Stundenkilometer schnell werden.
Im November 2016 kam erst die konkrete Ausschreibun . Im Februar musste der finale Entwurf ein ereicht werden. Im März ab es die finale Präsentation – erst dann fiel der Startschuss zum Bau. „Von März bis Juli war ar nicht so viel &eit“, sa t Lukas Eschment, der in Emden En
ineerin Physics studiert.
P axis und Theo ie
„Wir sind momentan 24/C im Stress. Jedes Teil ist eine Sonderanferti un . Es ab vorher eine un laublich roße Planun , viel davon wurde am Computer emacht. Und danach musste alles ein ebaut werden“, erklärt Jan Cordes. „Wir verknüpfen zurzeit Technik und Informatik. Es war wie ein Traum. Und jetzt wird es anwendun snah“, freut sich die 20-jähri e Kira Schlockermann. Sie studiert En ineerin Physics in Emden und assistiert im Finanz-Team.
In diesem Team hieß es Werbun machen und Klinken putzen. Denn einen Prototypen ibt es nicht umsonst. Über 200000 Euro wurden ein eworben – neben den beiden Hochschulen unterstützen Institute und Firmen das Projekt. Teilweise war die Unterstützun materieller Natur oder auch monetär.
„An Hochschulen haben wir häufi Kontakt zu Unternehmen. Wir bekommen Anstöße aus der Industrie und Studierende testen beispielsweise die Machbarkeit von Projekten“, erläutert Walter Neu die en e Verzahnun mit Unternehmen. Obwohl es kein Preis eld für den Wettbewerb ibt, sei das Projekt auf vielen Ebenen ein &u ewinn. „Es ist ein anz anderes Erlebnis, wenn die Studierenden Gelerntes umsetzten und sie sehen, dass man die Inhalte brauchen kann. Auch der Kontakt zu den beteili ten Unternehmen ist toll – denn auch die suchen händerin
end In enieure. Schon allein die Erwähnun des Projekts hat eini en Studierenden eine Einladun zum Vorstellun s
espräch ein ebracht“, beobachtet Professor Neu. So ist Mobilität „Made in Norddeutschland“schon vor dem finalen Durch an beim Wettbewerb ein Erfol smodell.
Ein Video sehen Sie unter www.hype podx.com