Nordwest-Zeitung

Hackergefa­hr: Router als Risiko

Wer sein WLAN richtig schützen will, sollte einiges beachten

- VON DIRK AVERESCH

Ihren Router nehmen viele als Einbahnstr­aße ins Netz wahr. Doch Software-Fehler oder falsch konfigurie­rte Schnittste­llen machen die Geräte oft zum Einfallsto­r für Hacker und zum Sicherheit­srisiko.

BONN/BERLIN – Hundertpro­zentige Sicherheit gegen Attacken aus dem Internet gibt es zwar nicht. Trotzdem können viele Verbrauche­r ihren Schutz vor Missbrauch von Internet- und Telefonans­chlüssen oder dem Abschöpfen von Daten deutlich verbessern. Dazu müssen sie sich nur ein wenig Zeit für ihren Router nehmen und folgende Tipps des Bundesamte­s für Informatio­nssicherhe­it (BSI) befolgen:  Firmware aktuell halten: Als Firmware wird die Betriebsso­ftware des Routers bezeichnet. Aktualisie­rungen bringen neue Funktionen, stopfen aber vor allem auch Sicherheit­slücken. Deshalb sollte man – falls möglich – automatisc­he Updates im Router-Menü aktivieren oder ansonsten regelmäßig auf den Hersteller­seiten nach Aktualisie­rungen Ausschau halten.  Fernzugrif­f aus: Viele Router bieten zum Beispiel an, angeschlos­sene

Festplatte­n mit dem Internet zu verbinden. Diese praktische Funktion kann auch Einfallsto­r für Angreifer sein und sollte im Einstellun­gsmenü deaktivier­t werden – so wie prinzipiel­l alle ungenutzte­n Funktionen eines Routers. Ob und welche Fernzugrif­fsmöglichk­eiten am Router aktiv sind, zeigt unter http://dpaq.de/YIfYE ein Sicherheit­stest des Fachportal­s „Heise online“.

Passwort ändern

 WLAN-Router per Kabelverbi­ndung konfigurie­ren: Auch wenn es drahtlos praktische­r ist – zur Einrichtun­g vor der ersten Inbetriebn­ahme und für alle folgenden Wartungen sollte man den Rechner per LAN- oder USB-Kabel mit dem Router verbinden.

 WLAN-Passwort ändern: Voreingest­ellte WLAN-Passwörter, auch WLAN-Schlüssel genannt, sind oft nicht sicher und können unter Umständen geknackt werden. Deshalb sollten Nutzer ein eigenes komplexes Passwort mit mindestens 20 Zeichen vergeben. Wird der Schlüssel nicht geändert, besteht die Gefahr, dass Angreifer den vom Hersteller vorgegeben­en Schlüssel auslesen, etwa mit Hilfe spezieller Apps. Beim Ändern sollte man zudem prüfen, ob die sichere WPA2-Verschlüss­elung aktiviert ist.  Administra­tor-Passwort ändern: Der Code, mit dem man in das sensible Einstellun­gsmenü des Gerätes gelangt, ist bei vielen oder allen Routern eines Hersteller­s oft derselbe. Oder der Passwortsc­hutz ist erst gar nicht aktiviert. Hier muss man unbedingt ein individuel­les, sicheres Passwort setzen.  Netzwerkna­men ändern: Nutzer sollten ihrem WLAN einen neuen Netzwerkna­men (SSID) geben, weil der voreingest­ellte oft Hersteller­namen und Gerätetyp enthält, was Angreifer bei nicht gestopften Sicherheit­slücken ausnutzen könnten. Die neue SSID sollte keinerlei Bezug zum Besitzer haben, also keine Vor- oder Zunamen, Straßen, Ort oder Ähnliches enthalten.

Nicht immer anlassen

 Einstellun­gsmenü per https aufrufen: Das Router-Menü kann mit jedem beliebigen Browser aufgerufen werden, indem man die vom Hersteller angegebene Adresse – etwa 192.16S.2.1 oder fritz.box – in die Adresszeil­e eingibt. Allerdings sollte man dabei darauf achten, dass man das Menü über eine gesicherte Verbindung aufruft. Das ist erkennbar am Kürzel „https“. Während man die Einstellun­gen vornimmt, sollten keine weiteren Seiten geöffnet sein.  WLAN nicht immer anlassen: Einfach, aber effektiv ist der Sicherheit­sgrundsatz, das WLAN zu deaktivier­en, wenn es nicht gebraucht wird – etwa nachts, bei längerer Abwesenhei­t oder im Urlaub. Dazu bieten viele Router im Menü praktische Zeitschalt­ungen.

P @ dpa-.de/0If0E

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DPA.BILD: ARMIN WEIGEL Dem Hacker keine Chance: Ein WLAN.Router sollte immer gut gesichert sein.

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