Jugend: Schon morgens bis zu 100 WhatsApps
Viele Schüler haben Angst, Informationen zu verpassen und sind dadurch gestresst
BRE1EN/EPD – Angesichts des ständigen Wandels des Internets sollten sich Eltern nach Ansicht des Pädagogen Florian Nuxoll gemeinsam mit ihren Kindern mit den neuen Medien auseinandersetzen. „Eltern sollten ein gesundes und ehrliches Interesse an den Lebenswelten ihrer Kinder entwickeln“, sagte der Autor des Buches „Eine Reise zu den Digital Natives – Wegweiser für Lehrende und Eltern“. „Und diese Lebenswelt besteht nun mal zu 50, 60 oder 70 Prozent darin, online zu sein.“
Er selbst habe geglaubt, sich mit den neuen Medien auszukennen. Doch als er sich mit seinem Co-Autor David Gels intensiv damit auseinandergesetzt habe, wie Jugendliche diese Medien nutzen, sei Tberraschendes zutage gekommen. So schildert das Buch, dass Jugendliche manchmal nach dem Aufwachen 100 WhatsApp-Nachrichten bearbeiten müssten. „Das Perfide für die Jugendlichen ist, dass sie alle Nachrichten lesen müssen, weil vielleicht irgendwo Informationen versteckt sein könnten“, sagte Nuxoll. „Das alles bedeutet Stress pur, na klar, aber in der Identitätsfindung der Jugendlichen ist alles wichtig.“
Die Aufmerksamkeitsspanne mancher Schüler sei heute nicht mehr so hoch. „Sie sind kurze Bits, also kleine Happen gewohnt“, sagte Nuxoll. „Manchmal kommt es einem so vor, als würden sie am liebsten zum nächsten Lehrer oder zur nächsten Unterrichtseinheit vorspulen.“An seiner Schule gelte ein HandyVerbot, das auch die Schülervertreter nicht mehr zurücknehmen wollten.