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Negativerlebnisse begleiten Touran-Fahrer – Diesel-Nutzer sehen sich als „Bauernopfer“
Die aktuelle Diskussion wird auch an der Tankstelle geführt. Die deutschen Autohersteller werden heftig kritisiert.
OLDENBURG – Abgas Werkstatt! Der Warnhinweis auf dem Armaturenbrett des VW Touran, Baujahr 2003, ist ein ständiger Begleiter des Autofahrers. Der Mann ist mit einem Turbodiesel unterwegs. Gekauft zu einem Zeitpunkt, als ein Diesel als sparsames Fahrzeug galt und weit ab von dem schlechten Image war, das ihn heute umweht.
Der Warnhinweis leuchtete vor Jahren schon auf, doch bekam die Werkstatt das Problem mit dem Aufspielen einer neuen Software für die Elektronik in den Griff. In Zeiten des Abgasskandals wurde bei der letzten Inspektion erneut eine neue Software aufgespielt und mit ihr tauchte die Anzeige wieder auf.
Kein Problem eigentlich? Leider doch, denn auf der Fahrt in den Urlaub verlor der Wagen, der noch einen Wohnwagen
zog, dreimal extrem an Leistung. Ein Gefühl, als ob der Turbolader plötzlich seinen Dienst einstellt – einfach unangenehm und nicht ganz ungefährlich, wenn die Laster von hinten nachrücken. Ob das Problem nun tatsächlich mit der Umstellung der Elektronik zusammenhängt, mochte man bei einem Anruf
in der Fachwerkstatt nicht gleich bestätigen. Sehr wohl aber, dass mit dem Abgasskandal die Kundenzufriedenheit enorm abgenommen habe. Im Werk fänden Vertragshändler kein Gehör.
Zum „Speakers‘ Corner“beim Thema Diesel ist die OIL-Tankstelle an der Kreuzung Gartenstraße/Marschweg
geworden. „In der aktuellen Debatte zeigt sich die ganze Verlogenheit der Politik“, schimpft Peter Hähn, seines Zeichens Fahrer eines zwei Jahre alten Renault Scenic. „Wenn man weiß, dass der Cheflobbyist der Autoindustrie lange Verkehrsminister war, muss man sich nicht über deren Behäbigkeit wundern“, sagte der Friedberger. „Meine Tochter wohnt in Bremen. Auch deshalb bin ich viel unterwegs. Da bot sich der Kauf eines Diesels an.“
Felix Vahldiek wundert sich über die Debatte, denkt aber, dass es hier in nächster Zeit keine Entscheidung gegen Diesel-Fahrzeuge geben wird. „Die Autoindustrie wird dies schon zu verhindern wissen“, sagt der Arzt aus Eversten, der einen VW Bus fährt.
Die Oldenburgerin Elke Schwender, die gerade ihren Citroen Diesel betankt, vermisst bei deutschen Herstellern Ideen und Innovationen. Daran werde auch der politische Diesel-Gipfel nichts ändern.
Jens Schröder aus Osterholz hingegen sieht die Diesel-Fahrer gewissermaßen als Bauernopfer: „Es ist eine alte Diskussion, die von den Autoherstellern ausgesessen wurde. Die wird nun auf die Diesel-Fahrer abgewälzt.“
Jahrzehntelang sei dieser Kraftstoff allein über die Wirtschaftlichkeit definiert worden. Für die meisten DieselNutzer steht mindestens noch ein weiterer Besuch in der Werkstatt an – zum Update der neuen Abgas-Software!