Auf der Jagd nach dem goldenen Boden
Handwerksbetriebe in der Stadt stellen zehn Prozent mehr Lehrlinge als im Vorjahr ein
Metall- und Kfz-Berufe sind am beliebtesten. Künftig wollen Betriebe auch verstärkt Studienabbrecher und Abiturienten ansprechen.
OLDENBURG – Von der Schulbank an die Werkbank: Für viele Jugendliche beginnt heute mit dem traditionellen Start ins Ausbildungsjahr das Arbeitsleben. Dabei haben sich mehr Schulabgänger als im Vorjahr für eine Ausbildung im Handwerk entschieden. Für das Stadtgebiet Oldenburg hat die Handwerkskammer Oldenburg 289 neue Lehrverträge eingetragen, das sind 10,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit liegt die Stadt deutlich über dem Schnitt des gesamten Kammergebiets, das einen Anstieg von 4,3 Prozent verzeichnet. Unter den sieben Kreishandwerkerschaften des Kammerbezirks nimmt Oldenburg damit Platz zwei hinter Cloppenburg ein.
Zu den beliebtesten Branchen gehören die Elektro- und Metallberufe sowie das KfzHandwerk mit Steigerungsraten von knapp neun Prozent. Die weiteren Gewerbegruppen halten sich im Wesentlichen die Waage. Im Bau- und Ausbaugewerbe gibt es einen Anstieg von 2,2 Prozent, bei kaufmännischen Berufen ging Wo man schweißt, da lass dich ruhig nieder: Metallberufe erfreuen sich in der Ausbildungsstatistik der Handwerkskammer weiterhin großer Beliebtheit. Viele Betriebe könnten sogar noch mehr Lehrstellen besetzen.
es um 5,5 Prozent nach unten.
Welche Branche am wenigsten von neuen Auszubildenden profitieren konnte, vermag die Kammer nicht zu sagen. „Offene Stellen müssen die Betriebe uns nicht melden“, sagt der Pressesprecher der Handwerkskammer Oldenburg, Torsten Heidemann. „Deshalb haben wir auch keine belastbaren Zahlen, welche Stellen unbesetzt geblieben
sind.“Bestätigen kann er aber, dass auch die nachgefragten Branchen noch Luft nach oben haben. „Wir wissen, dass auch diese Betriebe noch mehr junge Menschen ausbilden können und auch gerne würden, um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken“, so Heidemann.
Problematisch bei der Besetzung offener Lehrstellen sind sinkende Schulabgängerzahlen
bei gleichzeitigem Anstieg der Studienanfänger. Die Handwerkskammer versucht darum verstärkt, Flüchtlinge, Studienabbrecher und Abiturienten anzusprechen.
Offene Ausbildungsplätze und Praktika werden in verschiedenen Lehrstellenbörsen veröffentlicht. In der App „Lehrstellenradar“für Smartphone und Tablet pflegen Handwerkskammern, die ihnen
freiwillig gemeldeten Angebote zu zeigen. Wer bislang leer ausgegangen ist, sollte nicht verzagen. „Auch jetzt ist noch ein Praktikum und ein anschließender Ausbildungsbeginn zum 1. September möglich“, sagt Heidemann. Wer noch gar nicht weiß, welche Berufe für ihn in Frage kommen, kann den „BerufeChecker“ausprobieren unter