Ganz Elsfleth schnackt mit voller Freude Platt
Kinderfest des Gewerbevereins rund um die schönste Sprache der Welt
ELSFLETH – „Watt mutt, dat mutt, mien leeve Elsflether Deern un so heet dat: nich’ lang schnacken, Kopp in’n Nacken“. Und dann machte es Rumms und wieder wurde auf einem Button einer dieser plattdeutschen Sprüche festgeklopft. Kein Wunder, dass die Buttonmaschine am Stand neben dem Denkmal am Sonntagnachmittag fast heiß lief. „We schnackt platt“hieß denn auch das Motto des Kindertages, zu dem der Elsflether Gewerbe- und Handelsverein am verkaufsoffenen Sonntag in die Innenstadt eingeladen hatte.
Wie ein roter Faden zog sich „Plattdeutsch“durch die Aktivitäten in der rappelvollen Steinstraße und auf dem Parkplatz Mitte. Das Rätselund Gewinnspiel trug dazu bei, dass sich große und kleine Besucher über niederdeutsche Begriffe fix Gedanken machten. In den Schaufenstern der Geschäfte lagen die Gegenstände, deren plattdeutsche Bezeichnungen gesucht wurden und auf dem Laufzettel eingetragen werden musste. Die Fragen erwiesen sich als kommunikationsfördernd. Ob Freunde, Bekannte oder wildfremde Besucher – überall wurde gemeinsam gerätselt und nachgefragt, bis man herausgefunden hatte wie ein Staubsauger (Huulbessen), ein Streichholz (Rietsteken), ein Maulwurf (Winnewupp) oder ein Spültuch (Schöddeldoog) auf Platt heißt.
Die vielen Spielstände und Mitmachaktionen – auch die der Elsflether Vereine – waren aber auch für die Besucher geeignet, die sich nur auf Hochdeutsch
durch die Innenstadt schnackten. Das klappte beim Handballtraining auf dem Rathausplatz, beim Aalefangen, am Schminkstand, beim Seiledrehen, im Kettenflieger und auf der Hüpfburg.
Einmal so richtig in den Seilen hängen und sich auf schwungvolle Höhenflüge freuen: in die Luft ging es hinter der Anker-Apotheke. Wie man ein Schiff baut, lernten Jungs und Deerns bei den jungen Fachleuten der Elsflether Werft. Aus Moorriem – dort wo das Plattdeutsche zu Hause ist – waren die Tanzmäuse des BTB angereist, sie bekamen viel Beifall für ihre flotten Tänzchen. Plattdeutsch hatte auch vor der Buchhandlung „Elsflether Leselust“Hochkonjunktur – bei ihrer Lesung aus Ines Hühnleins (Lehrerin an der Moorriemer Grundschule) Kinderbuch „Wuddeldick“hatte Anke Koopmann viele kleine und aufmerksame Zuhörer um sich geschart.
Nebenbei wechselte der eine oder andere Euro auch den Besitzer - Flohmarktstände zogen sich durch die gesamte Steinstraße, erfreuten die Kinder und schonten Mamas Geldbeutel. Und was gab’s zu Essen: för den grooden und för den lüttjen Smacht heel lecker Eeten för groode und lüttje Besöker.“