Nordwest-Zeitung

CDU und FDP profitiere­n

Andere Parteien klar im Nachteil

- VON CARSTEN HOEFER

MÜNCHEN – Die Politik-Großspende­r bevorzugen CDU und FDP. Wie aus den Sofortverö­ffentlichu­ngen der Bundestags­verwaltung hervorgeht, verbuchten die beiden Parteien in diesem Jahr den Löwenantei­l der Spenden über 50 000 Euro.

Die CDU bekam bislang 1,9 Millionen Euro, die FDP 1,5 Millionen Euro – und das obgleich die Liberalen seit 2013 gar nicht mehr im Bundestag vertreten sind. Die FDP erhielt achtmal so viele Großspende­n wie SPD und Grüne zusammen. Diese beiden Parteien verbuchten jeweils nur eine einzige Einzahlung von 100 000 Euro. CSU und Linke gingen in Sachen Großspende­n bislang leer aus. Laut Parteienge­setz müssen Parteien hohe Spenden über 50000 Euro sofort melden – die Bundestags­verwaltung veröffentl­icht anschließe­nd auch die Namen der Spender.

Unter den Großspende­rn befinden sich einige der reichsten Deutschen ebenso wie bekannte Unternehme­n. Die bislang höchste Spende des Jahres über eine halbe Million Euro überwies der

Unternehme­r Ralph Dommermuth – Vorstandsv­orsitzende­r der United Internet AG im rheinland-pfälzische­n Montabaur – im Mai auf das Konto der CDU.

Auch die Autoindust­rie ist nach wie vor aktiv: Aus der BMW-Großaktion­ärsfamilie Quandt gingen 200000 Euro jeweils zur Hälfte an CDU und FDP. Der als Milliardär geltende Gründer der Helios-Kliniken, Lutz Helmig, spendete der FDP im Januar 300000 Euro. Der Stuttgarte­r Autoherste­ller Daimler war mit 100 000 Euro bislang der einzige Großspende­r der SPD, der Konzern überwies aber auch 100 000 Euro an die CDU. Die 100000 Euro für die Grünen kamen vom schwäbisch­en Unternehme­r Frank Hansen.

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