Arbeitsmarkt verliert an Schwung
Saisonbedingt im Juli mehr Erwerbslose in der Region gemeldet
Nicht nur Schüler sind auf der Suche nach einem Arbeitsplatz. Männer und Frauen mit abgeschlossener Ausbildung suchen ein Einstellungsverhältnis.
OLDENBURG/VECHTA/EMDEN – Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli 2017 gestiegen. Im Oldenburger Land und in Ostfriesland waren 50758 Menschen ohne Job. Das waren 2346 mehr als im Vormonat, aber 1706 weniger als im Vorjahr. Das geht aus den aktuellen Zahlen der regionalen Arbeitsagenturen hervor.
Suche nach Ausbildung
Im Oldenburger Land ist die Zahl der Erwerbslosen im Juli im Vergleich zum Vormonat um 1602 auf 34 891 gestiegen. Das waren zugleich 1415 weniger als im Vorjahr, teilten die Arbeitsagenturen Oldenburg-Wilhelmshaven und Vechta am Dienstag mit.
„Der Anstieg der Sommerarbeitslosigkeit geht auch in diesem Jahr überwiegend auf die Arbeitslosmeldungen von Jüngeren zurück“, sagte Dr. Thorsten Müller, Leiter der Agentur für Arbeit OldenburgWilhelmshaven. „Schülerinnen und Schüler meldeten sich nach Schulabschluss arbeitslos, mit dem Ausbildungsoder Studienstart werden sich die meisten rasch wieder abmelden“, erklärte er.
Darüber seien junge Frauen und Männer nach dem Ausbildungsabschluss auf der Suche nach ihrer ersten Stelle als Fachkraft, sagte Müller. Trotz der Ferienzeit habe man mehr Neueinstellungen im Juli als im Vorjahr verzeichnet, erklärte er.
In Ostfriesland waren nach Angaben der Arbeitsagentur Emden-Leer im Juli 15867 Menschen ohne Job. Das waren 744 mehr als im Vormonat, aber 291 weniger als im Vorjahr. Mit einem Zugang von fast 1200 offenen Stellen habe sich die Ferien- und Urlaubszeit nicht bemerkbar gemacht. Der Personalbedarf sei weiterhin hoch, sodass im Juli insgesamt mehr als 3950 offene Stellen der Agentur in Ostfriesland gemeldet waren.
„Die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsaussichten haben sich auch im Sommer 2017 stabil entwickelt“, sagte Roland Dupák, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit EmdenLeer. „Betriebe haben weiterhin einen deutlichen Fachkräftebedarf“, erklärte er.
Emsland wieder vorn
Die Arbeitslosenzahl in Niedersachsen ist im Juli ebenfalls ferienbedingt gestiegen. 250 008 Menschen waren in dem Monat ohne Arbeit – 4,1 Prozent mehr als im Juni, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Hannover mit. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Punkte auf 5,9 Prozent. Noch knapp 17000 Bewerber suchten einen Ausbildungsplatz. „Ich appelliere an Arbeitgeber, auch Bewerbern mit schwächeren Zeugnissen eine Chance zu geben“, sagte Agentur-Landeschefin Bärbel Höltzen-Schoh.
Regional gibt es sowohl in Niedersachsen als auch im Nordwesten weiter große Unterschiede im Hinblick auf die Arbeitslosigkeit. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten im Land weisen erneut das Emsland (3,1 Prozent) und der Landkreis Osnabrück (3,5) auf. Die Ränge drei und vier belegen mit den Landkreisen Oldenburg (3,9) und Vechta (4,0) zwei Kreise aus dem Oldenburger Land.
Mit den Städten Wilhelmshaven (11,5 Prozent) und Delmenhorst (10,6) finden sich hier aber auch zusammen mit Salzgitter (10,3) die Kommunen mit den höchsten Arbeitslosenquoten in Niedersachsen.