Nordwest-Zeitung

Min tohw er Prinzessin durch die See

Eldenburge­r Boris Herrmann startet am Sonntag beim legendären „Fastnet Race“

- VON HAUKE RICHTERS

Segelpartn­er von Herrmann ist der Monegasse 2ierre Casiraghi. Zurück7ule­gen sind 1120 Kilometer.

OLDENBURG/COWES – DeJ JMme „Fastnet Race“ist auch über die Segelszene hinaus seit 1979 mit schlimmen Erinnerung­en verbunden. Bei der Regatta, die immer in ungeraden Jahren zwischen der englischen und der irischen Küste ausgetrage­n wird, ertranken damals in einem orkanartig­en Sturm 19 Teilnehmer und Rettungskr­äfte.

„Seitdem sind die Sicherheit­svorkehrun­gen sinnvoll verschärft worden“, sagt der aus Oldenburg stammende Profisegle­r Boris Herrmann, der bei der an diesem Sonntag in Cowes beginnende­n 47. Auflage der Regatta dabei ist: „Wir gehen kein unkalkulie­rbares Risiko ein.“

„Wir“, das sind Herrmann (36) und sein Segelpartn­er Pierre Casiraghi. Der 29-Jährige ist der Sohn der monegassis­chen Prinzessin Caroline, die seit 1999 mit Ernst August von Hannover verheirate­t ist. Sein Vater Stefano Casiraghi war 1990 im Alter von 30 Jahren bei einem Sportboot-Rennen ums Leben gekommen. Pierre Casiraghi war damals drei Jahre alt.

Herrmann und Casiraghi sind seit Jahren befreundet und haben bereits mehrere Regatten zusammen bestritten. Sie gehen am Sonntag mit der „Malizia“an den Start, einer Yacht aus der sogenannte­n „Imoca 60“-Klasse. Boote dieser Art sind 60 Fuß lang (18,30 Meter).

Beim „Fastnet Race“(dabei muss der Fastnet Rock umrundet werden, eine winzige Felseninse­l vor der irischen Küste) haben die Teilnehmer eine Strecke von 605 Seemeilen (1120 Kilometer) zu bewältigen. Für diese Distanz benötigen die Segler je nach Bootsklass­e knapp zwei bis fünf Tage. Gesegelt wird dabei in verschiede­nen Klassen. Dabei gilt die Faustregel: Je größer das Boot, desto schneller wird die Strecke bewältigt. Doch die Yacht, die am schnellste­n den Zielort Plymouth an der englischen Südküste erreicht, hat nicht automatisc­h den Gesamtsieg eingefahre­n. In einem für Außenstehe­nde schwierig zu durchschau­enden Vermessung­ssystem werden die Boote unterschie­dlicher Klassen miteinande­r verglichen – erst danach steht fest, wer offizielle­r Sieger der 2017er-Auflage ist.

Die „Malizia“verfügt (wie viele andere Starter auch) über sogenannte Foils (Tragflügel). Diese sind seitlich am Rumpf angebracht und bewirken, dass sich das Boot ab einer bestimmten Geschwindi­gkeit leicht aus dem Wasser hebt und damit weniger Widerstand bietet. So können Boote der „Imoca 60“-Klasse Geschwindi­gkeiten erreichen, die sonst nur erheblich größere Yachten schaffen. „Natürlich träumen wir von solchen Idealbedin­gungen“, sagt Herrmann: „Aber die können wir uns nicht aussuchen. Im Moment sieht es eher nach einem Leichtwind­szenario aus.“Sollte dies der Fall sein, rechnet Herrmann damit, erst am Mittwoch (also nach drei Tagen) den Zielort zu erreichen.

Insgesamt sind beim „Fastnet Race“rund 4000 Aktive aus 29 Nationen am Start. Aus Deutschlan­d haben etwa 20 Teams gemeldet.

Infos und Tracker unter www.rolexfastn­etrace.coB

 ?? BILDER: BENJAMIN BEAUFRERE/YANN RIOU/DPA ?? Mit der Malizia (großes Bild) gehen Boris Herrmann (kleines Bild, links) und Pierre Casiraghi (kleines Bild, rechts) an den Start. Am linken Bildrand ist der rote, nach oben gebogene Tragflügel (JFoilK) zu erkennen.
BILDER: BENJAMIN BEAUFRERE/YANN RIOU/DPA Mit der Malizia (großes Bild) gehen Boris Herrmann (kleines Bild, links) und Pierre Casiraghi (kleines Bild, rechts) an den Start. Am linken Bildrand ist der rote, nach oben gebogene Tragflügel (JFoilK) zu erkennen.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany