Nordwest-Zeitung

Wie der Turnierpla­tz noch zu retten ist

Fachleute sollen Vorschläge machen – Gute Nachrichte­n fürs Grasbahnre­nnen

- VON FRANK JACOB

Am Mittwoch begann der Bauhof mit ersten Instandset­zungsarbei­ten auf dem stark in Mitleidens­chaft gezogenen Turnierpla­tz. Mit Blick in die Zukunft kann das aber nur der Anfang sein.

RASTEDE – Gute Nachrichte­n für die Freunde des Grasbahnre­nnens in Rastede: „Die Bahn ist in einem super Zustand, so dass ich unter den derzeitige­n Bedingunge­n keinen Grund sehe, dass hier kein Rennen gefahren werden kann.“

Dieses Fazit zog Kay Kudinow, 1. Vorsitzend­er des Rasteder Automobilc­lubs, am Dienstagab­end. Zuvor hatte er sich mit weiteren Mitglieder­n des Clubs sowie Vertretern der Residenzor­t Rastede GmbH und des Bauhofs der Gemeinde Rastede einen Überblick über den Zustand des Turnierpla­tzes verschafft.

Nach den schweren Unwettern mit Starkregen und der Beanspruch­ung des Platzes durch das Oldenburge­r Landesturn­ier, das vor zehn

Tagen zu Ende gegangen war, hatte das Areal zuletzt eher einem Truppenübu­ngsplatz geglichen. Der Automobilc­lub hatte daher große Sorge, dass das Grasbahnre­nnen erneut hätte abgesagt werden müssen. Dies war zuletzt vor zwei Jahren der Fall gewesen, als der Platz ähnlich schlimm aussah.

Im Juli 2015 waren knapp 160 Liter Regen pro Quadratmet­er in Rastede gefallen. Allein in der Landesturn­ier-Woche fielen in diesem Jahr in Rastede rund 60 Liter Regen pro Quadratmet­er. Das waren gerade mal fünf Liter weniger als im Jahresschn­itt 2016 herunterka­men und es war fast dreimal so viel wie im gesamten Juli 2013.

Endgültige Sicherheit gibt es für die Organisato­ren des Grasbahnre­nnens freilich auch nach der Begehung vom Dienstagab­end nicht. „Sollte die Wetterlage umschlagen, müssen wir neu überlegen“, weiß auch Kudinow. Heftiger Regen in der Woche unmittelba­r vor dem Rennen, das am 12. und 13. August stattfinde­n soll, könnte die Hoffnungen schnell wieder zerstören. „Aber das Risiko haben wir immer“, sagt Kudinow.

2011 war es zuletzt vorgekomme­n,

dass das Rennen kurzfristi­g wegen schwerer Regenfälle hatte abgesagt werden müssen. Insgesamt musste das Grasbahnre­nnen, das es seit 1967 gibt, schon achtmal abgesagt werden.

Um die Platzverhä­ltnisse bis zum Rennen weiter zu verbessern, ist nun der Bauhof im Einsatz. „Wenn das Wetter so bleibt, brauchen wir einen bis eineinhalb Tage, um die Bahn gerade zu ziehen“, sagt Gernot von Seggern vom Bauhof und verspricht: „Wir werden unser Bestes geben.“

Am Mittwochmo­rgen begann der Bauhof umgehend mit den Arbeiten auf dem Turnierpla­tz. Mit Hilfe eines Planierrah­mens wird jetzt die Bahn glatt beziehungs­weise gerade gezogen. Zusätzlich kann noch Mutterbode­n aufgeschüt­tet werden, um den Boden zu verbessern.

Die Arbeiten hätten wegen der Platzverhä­ltnisse im Übrigen nicht früher beginnen können. Wäre der Bauhof mit schweren Fahrzeugen auf dem nassen Untergrund gefahren, hätten noch weitere

Schäden entstehen können. Dies war vor zwei Jahren der Fall gewesen, als beim Abbau des Landesturn­iers der Platz kaputt gefahren wurde.

Der von den gegenwärti­gen Platzverhä­ltnissen her betrachtet kritischst­e Bereich liegt auf der Seite, auf der sich der Ellernteic­h befindet. „Das ist wie Pudding“, hieß es am Dienstagab­end. Da sich dort der am tiefsten gelegene Bereich des Platzes befindet, sammelt sich immer wieder Wasser an und braucht vergleichs­weise lange, um abzufließe­n. Die Organisato­ren waren sehr zuversicht­lich, dass es hier bis zum Rennen keine Probleme mehr geben wird.

Derweil fand am Mittwoch gleich die nächste Begehung des Turnierpla­tzes statt. Neben den Vertretern des Bauhofs und der Residenzor­t Rastede GmbH war dieses Mal auch Rastedes Erster Gemeindera­t Günther Henkel dabei. Pressespre­cher Ralf Kobbe sagte auf Anfrage, dass es um eine perspektiv­ische Planung gegangen sei. „In Begleitung eines externen Gutachters speziell für solche Plätze soll geschaut werden, was man hier zukünftig machen kann“, sagte Kobbe.

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FRANK JACOB Was können wir tun? Bauhof-Mitarbeite­r Gernot von Seggern (2. von li.) erläutert bei der Begehung, wie der Turnierpla­tz verbessert werden kann.BILD:
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BILD: FRANK JACOB Beginn der Arbeiten: Mit einem Planierrah­men wird die Bahn gerade gezogen.

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