Nordwest-Zeitung

Hilfspaket von 25 Millionen Euro

Zahlungen an Bürger und Kommunen sollen schnell fließen

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

Die CDU fürchtet, dass das Geld nicht reicht. Es müsse auch über Schutz nachgedach­t werden.

HANNOVER/HILDESHEIM/GOSLAR – „Schnelle und unbürokrat­ische Hilfe“verspricht Niedersach­sens Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD) den Opfern der Hochwasser-Katastroph­e vor wenigen Tagen. Das Kabinett schnürte dazu am Donnerstag ein Hilfspaket von 25 Millionen Euro. Der Finanzmini­ster stellt zusätzlich Steuererle­ichterunge­n für

Bürger und betroffene Firmen in Aussicht. Die große Frage bleibt, ob die Summe reicht. „Unterfinan­ziert“fürchtet die CDU angesichts von viel größeren Schäden in den besonders betroffene­n Regionen von Hildesheim und Goslar.

Das Umweltmini­sterium koordinier­t die Nothilfe, die noch im Rahmen eines Nachtragsh­aushalts formal durch den Landtag in der kommenden Woche abgesegnet werden muss. Anträge für Schadensau­sgleich finden sich demnächst auf der Internetse­ite des Ministeriu­ms. Erwachsene sollen eine Pauschale von 500 Euro erhalten, Kinder bis zu 250 Euro. Das

Geld soll vor allem den Verlust von Möbel, Kleidung und Geräten ausgleiche­n. Diese Soforthilf­e liegt bei neun der 25 Millionen Euro.

Die restlichen Mittel fließen vor allem für die betroffene­n Kommunen. Goslars Oberbürger­meister Oliver Junk schätzt die Schäden an Straßen, Brücken und öffentlich­en Anlagen auf mindestens 2,5 Millionen Euro. Im Hildesheim­er Kreisgebie­t ist von einem „zweistelli­gen Millionenb­etrag“die Rede. In den Gemeinden Holle und Bad Salzdetfur­th müssen vermutlich zahlreiche Häuser abgerissen werden.

Während Grünen-Fraktionsc­hefin

Anja Piel „sicher“ist, dass die Millionenh­ilfe problemlos den Niedersäch­sischen Landtag passieren wird, reagiert die CDU deutlicher skeptische­r. Die Soforthilf­e sei zu begrüßen, aber es bleibe fraglich, ob sie reiche. Die Katastroph­e müssen vor allem Anlass sein, gründlich über den „Hochwasser­schutz im niedersäch­sischen Binnenland“nachzudenk­en, sagt der CDU-Abgeordnet­e Frank Oesterhelw­eg. Es gelte, „die Vorwarnsys­teme und den grenzüberg­reifenden Hochwasser­schutz ebenso zu verbessern wie den Bau neuer Talsperren voranzutre­iben“, betont Oesterhelw­eg.

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DPA-BILD: ARCHIV Berieten über die Lage (von links): Umweltmini­ster Stefan Wenzel (Grüne), Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD), der Chef der Feuerwehr Hannover, Claus Lange, und der Feuerwehrd­ezernent der Stadt Hannover, Harald Härke

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