Erste Dopingfälle schon vor WM-Start
Zwei Ukrainerinnen gesperrt – Verdacht bei Berlin-Marathon
KÖLN/SID – Die LeichtathletikWM hat schon vor dem Start ihre ersten Dopingfälle. Die Ukrainerinnen Olesja Powch, ehemalige Hallen-Europameisterin über 60 Meter, und Olga Semlijak, Olympiasiebte über 400 Meter, wurden wegen der Einnahme verbotener Substanzen vorläufig gesperrt. Das teilte die unabhängige Integritätskommission am Donnerstag mit. Zuvor hatte die Ukraine die Athletinnen ohne Angabe von genaueren Gründen aus dem Aufgebot für die Titelkämpfe (4. bis 13. August) gestrichen. Zudem wurde auch ein Trainer ausgeschlossen.
Derweil gerät nach Recherchen der ARD ein Name aus den Siegerlisten des BerlinMarathons unter Dopingverdacht. Das geht aus einer neuen Dokumentation der Dopingredaktion vom Donnerstagabend hervor. Darin gibt eine anonyme Person in einem mit versteckter Kamera gedrehten Gespräch die Einnahme von EPO und Wachstumshormonen zu. Nach Informationen der ARD-Dopingredaktion soll diese Person aus Äthiopien stammen.
Zudem sollen in der Vergangenheit vom niederländischen Sportmanager Jos Hermens betreute Läufer Kontakt zum umstrittenen Freiburger Sportarzt Lothar Heinrich gehabt
haben. Heinrich gilt als eine der zentralen Figuren im Dopingskandal um den Radrennstall Team Telekom. Ein Informant berichtet in der Dokumentation davon, dass er „Dopingpläne“für Leichtathleten erstellt habe.
Hermens äußerte auf ARDAnfrage, dass es zwar Kontakte einiger Läufer zur Freiburger Sportmedizin gegeben habe, allerdings nicht zu Heinrich selbst. Hermens soll jedoch 2004 erklärt haben, dass der frühere Marathon-Weltrekordler Haile Gebrselassie, einer seiner Schützlinge, Heinrich konsultiert habe. Gebrselassie sagte, dass er nie bei Heinrich gewesen sei.