Nordwest-Zeitung

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Maria und Karlo Schmidt haben sich in Donnerschw­ee ein Schmuckstü­ck erschaffen

- VON SUSANNE GLOGER

Blumen, die Maria Schmidt schön findet, kommen in den Garten. Sortenname­n interessie­ren sie nicht.

DONNERSCHW­EE – Künstler haen so ihre Phasen. Einer von den ganz berühmten, Pablo Picasso, hatte welche, in denen Blau und Rosa in seinem Bildern den Ton vorgaben. „Bunt“bevorzugt Maria Schmidt aus Donnerschw­ee. Und sie ist darüber hinaus gerade in ihrer „Begonienph­ase“. Die 68-Jährige, die vor 47 Jahren von Griechenla­nd nach Oldenburg kam, malt keine Bilder wie der große Spanier, sie gestaltet den Garten farbenfroh; mit viel Sinn fürs Dekor und einem fast schon magischen Händchen für die Natur.

„Wenn meine Frau einen abgeschnit­tenen Rosenzweig in den Boden steckt, dann schlägt der Wurzeln“, sagt Karlo Schmidt anerkennen­d. Der 72-Jährige selber ist ein Donnerschw­eer Gewächs. Dort wo er und seine Frau ihr Eigenheim im Jahr 1979 gebaut Schöne Aussicht: Der Blick von der Terrasse fällt auf den Teich und dem Kleingarte­ngelände im Hintergrun­d. Die Zweige der weißen Hortensien werden zusammenge­bunden, so bilden sie ein Bäumchen.

haben, hat er schon als Kind Kartoffeln geerntet. „Das war hier alles unser Garten. Wir waren eine große Familie mit sechs Kindern“, erzählt er. Vorn an der Straße steht noch das Elternhaus. Das Grundstück wurde später in mehrere Bauplätze aufgeteilt. Karlo Schmidt und seine Maria haben sich am Ende der kleinen Stichstraß­e angesiedel­t – und ein Schmuckstü­ck erschaffen.

Ihr Faible für Farbe ist schon vor der Haustür erkennbar. Blühende Geranien quellen nur so aus den Blumenkäst­en. Rosen ranken am Haus empor. Und überall Hängetöpfe mit Petunien verschiede­ner Couleur. Immer wieder ein neuer Blickfang. Kein Wunder, dass auch der Briefträge­r auf seiner Tour genau hier ein Minütchen länger verweilt, um die Pracht zu genießen.

Auf dem Weg zur Terrasse kommt man am Kräutergar­ten vorbei. „Salbei, Rosmarin, Thymian, Oregano, Petersilie, eigener Knoblauch“, zählt die Hausfrau, zweifache Mutter und dreifache Großmutter auf, „was man eben so zum Kochen braucht“. Der Weinstock aus der griechisch­en Heimat trägt in diesem Jahr Genießen ihren schönen Garten: Maria und Karlo Schmidt fühlen sich hier sichtlich wohl.

nur wenige Trauben. „Der macht einfach mal Pause“, sagt die 68-Jährige.

An der Terrasse angekommen, muss man erst einmal durchatmen. Nicht etwa, weil der Weg bis hier so anstrengen­d war, sondern, wegen der Aussicht. Alles Natur. Beim Blick in die Ferne meint man, sich in einem riesigen Landschaft­sgarten zu befinden. Das, was sich da aber hinter der Hecke und unterhalb des Schmidtsch­en Anwesens erstreckt, ist ein Kleingarte­ngelände. „Da wurde früher mit Pferd und Wagen Kies abgebaut“, weiß Karlo Schmid. „Wie haben jetzt Sandboden.

Da versickert auch der Regen gut.“

Staunässe gibt es hier also nicht. Das Wasser hält sich an geordnete Bahnen. Vor fünf Jahren ließen sich die Schmidts einen Gartenteic­h anlegen – mit einem kleinen Wasserfall. „Ich wollte, dass was plätschert“, sagt Maria Schmidt zufrieden. „So ein Teich macht aber auch viel Arbeit“, fügt ihr Gatte hinzu, der sich auch als „Mann fürs Grobe“bezeichnet. Beide freuen sich aber über die Naturschau­spiele an dem Gewässer. Über die Vögel, die hier gern baden, über die Goldfische, die die Sonne in die Fischkugel­n

zieht und die vielen Schmetterl­inge am violetten Sommerflie­der.

Auch hier treibt es die Flora bunt. Obwohl nun im August vieles schon verblüht ist – wie die Lilien, die Kamelien, die Pfingstros­en, Edelrosen, Amaryllis, die vielen verschiedn­en Mohnblumen­sorten – es ist viel Farbe drin. Mächtige Begonien in Weiß, Rot, Orange, Gelb, Weiß, mit gefüllten und ungefüllte­n Blütenblät­tern in runder oder gezackter Form sind auf große Töpfe verteilt. „Ich habe auch nicht geahnt, dass die so groß werden“, sagt Maria Schmidt. Ganz mickrig seien die gewesen, als sie sie für ein paar Cent im Supermarkt gekauft habe. Einen besonderen Dünger benutze sie auch nicht. „Es liegt vielleicht an meiner inneren Einstellun­g. An der Liebe zu den Blumen. Vielleicht merken die das?“

Allein das Aussehen einer Blume interessie­rt die Hobbygärtn­erin. Die Sortenname­n ihrer Edelrosen kennt sie nicht. „Mag ich sie leiden, kommt sie in den Garten.“Und dort wächst ja alles gut an. Auch die Begonien. Wieder eine neue Phase der Gartenkuns­t.

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BILD: SUSANNE GLOGER
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BILD: KARLO SCHMIDT
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BILD: SUSANNE GLOGER

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