Dreiste Fahrer ignorieren Absperrung
Polizeipräsident droht mit Konsequenzen – Arbeiten bis 1 Uhr
Die Bergung des Schwertransporters verlief problemlos. Uneinsichtige Auto- und Lkw-Fahrer sorgten aber für Ärger.
OLDENBURG – DEs war ein schöner Einsatz“, sagte Heiko Ramke in der Rückschau. Dabei meinte er allerdings nur die Perspektive seines Teams, das am Donnerstagabend einen liegengebliebenen Schwertransporter auf der A 28 barg. Für die Autofahrer waren die Arbeiten inklusive der Vollsperrung in Fahrtrichtung Leer alles andere als angenehm. Einige von ihnen wollten die Absperrung offenbar gar nicht erst akzeptieren.
Bereits in der Nacht zu Donnerstag, gegen 2.40 Uhr, hatte ein Reifen des Sattelschleppers Feuer gefangen. Die Feuerwehr bekam den Brand schnell unter Kontrolle. Für den Transporter ging es jedoch nicht mehr weiter. Er stand zwischen dem Ostkreuz und der Abfahrt Kreyenbrück auf der Autobahn und blockierte eine Fahrspur.
Die Bergung durch die Oldenburger Firma Ulferts & Wittrock wurde dann für den Abend angesetzt. Ab 19 Uhr leitete die Polizei die Sperrung der A 28 ein und begann, den Verkehr auf die A 29 umzuleiten. Damit waren offenbar nicht alle Verkehrsteilnehmer einverstanden.
Wie die Polizei am Freitag mitteilte, stellte der Fahrer eines anderen Schwertransporters In der Luft: Die Kanzel einer Windkraftanlage musste per Kran umgeladen werden.
die Leitkegel einfach beiseite und fuhr in den abgesperrten Bereich, um dort auf die Weiterfahrt zu warten. Drei weitere Lkw sowie etwa zehn Autos fuhren ebenfalls weiter, kamen an der Unfallstelle aber nicht vorbei. Als Mitarbeiter der Autobahnmeisterei bereits auf sie zuliefen, wendeten die Autofahrer und fuhren davon. Der
Schwerlasttransporter sowie die drei Lkw mussten mit Hilfe der Polizei aus dem abgesperrten Bereich zurückbegleitet werden.
Polizeipräsident Johann Kühme zeigte sich entrüstet über diese Vorfälle: „Es ist unglaublich dreist und vor allem unverantwortlich, dass einige wenige Menschen das Leben anderer durch ein solch stures
und uneinsichtiges Verhalten gefährden. Wir werden konsequent prüfen, ob die Fahrer nun neben einem Ordnungswidrigkeitenverfahren für die Kosten des Einsatzes in Form einer Kostenrechnung aufkommen müssen.“
Die Bergung des Unfallfahrzeugs verlief dagegen ohne Zwischenfälle. Trotz der engen Fahrbahn konnte das Team die Kanzel einer Windkraftanlage und den defekten Schwertransporter per Kran auf andere Fahrzeuge heben. Kurz nach 1 Uhr war die Autobahn wieder frei. An einem ungewöhnlichen Einsatzort war es für den Bergungstrupp dennoch Routine. Ramke: „Wir wissen ja, was wir tun.“
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