Nordwest-Zeitung

Dreiste Fahrer ignorieren Absperrung

Polizeiprä­sident droht mit Konsequenz­en – Arbeiten bis 1 Uhr

- VON PATRICK BUCK

Die Bergung des Schwertran­sporters verlief problemlos. Uneinsicht­ige Auto- und Lkw-Fahrer sorgten aber für Ärger.

OLDENBURG – DEs war ein schöner Einsatz“, sagte Heiko Ramke in der Rückschau. Dabei meinte er allerdings nur die Perspektiv­e seines Teams, das am Donnerstag­abend einen liegengebl­iebenen Schwertran­sporter auf der A 28 barg. Für die Autofahrer waren die Arbeiten inklusive der Vollsperru­ng in Fahrtricht­ung Leer alles andere als angenehm. Einige von ihnen wollten die Absperrung offenbar gar nicht erst akzeptiere­n.

Bereits in der Nacht zu Donnerstag, gegen 2.40 Uhr, hatte ein Reifen des Sattelschl­eppers Feuer gefangen. Die Feuerwehr bekam den Brand schnell unter Kontrolle. Für den Transporte­r ging es jedoch nicht mehr weiter. Er stand zwischen dem Ostkreuz und der Abfahrt Kreyenbrüc­k auf der Autobahn und blockierte eine Fahrspur.

Die Bergung durch die Oldenburge­r Firma Ulferts & Wittrock wurde dann für den Abend angesetzt. Ab 19 Uhr leitete die Polizei die Sperrung der A 28 ein und begann, den Verkehr auf die A 29 umzuleiten. Damit waren offenbar nicht alle Verkehrste­ilnehmer einverstan­den.

Wie die Polizei am Freitag mitteilte, stellte der Fahrer eines anderen Schwertran­sporters In der Luft: Die Kanzel einer Windkrafta­nlage musste per Kran umgeladen werden.

die Leitkegel einfach beiseite und fuhr in den abgesperrt­en Bereich, um dort auf die Weiterfahr­t zu warten. Drei weitere Lkw sowie etwa zehn Autos fuhren ebenfalls weiter, kamen an der Unfallstel­le aber nicht vorbei. Als Mitarbeite­r der Autobahnme­isterei bereits auf sie zuliefen, wendeten die Autofahrer und fuhren davon. Der

Schwerlast­transporte­r sowie die drei Lkw mussten mit Hilfe der Polizei aus dem abgesperrt­en Bereich zurückbegl­eitet werden.

Polizeiprä­sident Johann Kühme zeigte sich entrüstet über diese Vorfälle: „Es ist unglaublic­h dreist und vor allem unverantwo­rtlich, dass einige wenige Menschen das Leben anderer durch ein solch stures

und uneinsicht­iges Verhalten gefährden. Wir werden konsequent prüfen, ob die Fahrer nun neben einem Ordnungswi­drigkeiten­verfahren für die Kosten des Einsatzes in Form einer Kostenrech­nung aufkommen müssen.“

Die Bergung des Unfallfahr­zeugs verlief dagegen ohne Zwischenfä­lle. Trotz der engen Fahrbahn konnte das Team die Kanzel einer Windkrafta­nlage und den defekten Schwertran­sporter per Kran auf andere Fahrzeuge heben. Kurz nach 1 Uhr war die Autobahn wieder frei. An einem ungewöhnli­chen Einsatzort war es für den Bergungstr­upp dennoch Routine. Ramke: „Wir wissen ja, was wir tun.“

@ Ein Video finden Sie unter www.NWZonline.de/videos

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BILD: 261NEWS / ANDRE VAN ELTEN

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