Nordwest-Zeitung

TSV avanciert zur Katze im Sack

Landesliga-Team muss sich nach großem Personalwe­chsel rasch finden

- VON MANFRED MIETZON

Der Landesligi­st wartet bei einigen Zugängen noch auf die <pielberech­tigung. Im Pokal bei GVO gab es im Team ein großes Leistungsg­efälle.

OLDENBURG – „Die Landesliga ist wie eine Katze im Sack“, orakelte TSV-Trainer Boris Ekmescic im Juli )016 vor dem Start der Landesliga und wurde in gewisser Weise bestätigt. Seine Mannschaft war mit dem Ziel gestartet, den zweiten Platz aus der Saison )015/)016 zu bestätigen, landete jedoch in diesem Frühjahr auf Rang zwölf und hielt nur die Klasse, weil vier statt der in der Ausschreib­ung festgelegt­en fünf Teams runter in die Bezirkslig­a mussten.

Auch andere Titelkandi­daten wie Oythe und Friesoythe

mussten fast bis zum letzten Spieltag um den Klassenerh­alt zittern. „So eine Saison wollen wir nicht noch einmal erleben“, sagt Ekmescic jetzt und will seine völlig neu formierte Mannschaft früh in ruhiges Fahrwasser führen.

Diese ist aber jetzt selbst „eine Katze im Sack“. Einige Leistungst­räger wie Jannik Vollmer, Remigius Wild, Julius Wagener, Martin Habben und Ali Sandoghdar haben dem TSV den Rücken gekehrt. Torjäger Marco Prießner hatte schon im Winter beim damaligen Ligarivale­n Atlas Delmenhors­t angeheuert und damit die Oldenburge­r erst richtig in Abstiegsno­t gebracht – denn die Taktik war in der Offensive allein auf den schnellen Angreifer ausgericht­et.

Die Wechselpos­se um den Stürmer ist beendet, seit 1. Juli darf er für den Oberliga-Aufsteiger Tore schießen. Ob die neue TSV-Auswahl in der Landesliga

bestehen kann, ist dagegen ebenso offen wie die Frage, ob einer der Zugänge Prießner als Torgarant ersetzen kann. Beim 0:1 im Bezirkspok­al gegen GVO waren die fehlende Abstimmung und die Harmlosigk­eit vor dem Tor nicht zu übersehen.

„Die Spieler müssen sich erst noch richtig kennenlern­en, sie haben viele unterschie­dliche Sprachen. Es macht aber richtig Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten“, sagt Ekmescic über seine Multi-Kulti-Truppe. Probleme hat er aber trotzdem genug, vor vor dem Ligastart am Sonntag beim SV Bad Rothenfeld­e fehlen immer noch die Freigaben für einige Akteure. Danach geht’s gegen die Titelkandi­daten Oythe und Melle.

„Wir arbeiten daran, dass alle möglichst schnell für uns spielen können. Wir hoffen, dass bis Sonntag alles geklärt ist und wir mit der besten

Mannschaft auflaufen können“, wünscht sich der TSVCoach. Jonny Wielspütz und Marten Niemeyer sind die Spieler, die das Team führen sollen. Gegen GVO musste Wielspütz noch in der Viererkett­e ran. „Unter den Neuen sind auch gute Innenverte­idiger, so dass Johnny dann wieder im Mittelfeld das Spiel ankurbeln kann“, sagt Ekmescic.

Die Zugänge, die schon im Pokal mitwirkten, machten einen guten Eindruck. Auffallend war aber das große Leistungsg­efälle in der Mannschaft. Auf den Trainer wartet also noch viel Arbeit. „Wir haben bisher viel improvisie­rt, nun müssen wir schnell unsere Stammforma­tion finden. Wir werden aber eine Mannschaft haben, die in der Landesliga Paroli bieten kann und mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird“, orakelt Ekmescic. Es wird sich zeigen, ob er auch diesmal recht behält.

 ?? BILD: PIET MEYER ?? Viele neue Gesichter: TSV-Coach Boris Ekmescic (links) hat die Mannschaft zu einem großen Teil umgebaut.
BILD: PIET MEYER Viele neue Gesichter: TSV-Coach Boris Ekmescic (links) hat die Mannschaft zu einem großen Teil umgebaut.

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