Nordwest-Zeitung

Als Kornmähen noch Knochenarb­eit war

„Smeerjungs“präsentier­en alte Landmaschi­nen in Aktion

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OSTERSCHEP­S/EDR – Das Mähen von Korn von seinen Anfängen bis in die jüngere Vergangenh­eit hinein präsentier­ten die „Smeerjungs“des Heimatvere­ins „Vergnögde Goodheit“Westersche­ps. Neben der klassische­n Sense wurde eine Mähmaschin­e von 1920 präsentier­t, ein Mähbinder aus den 40er-Jahren des vergangene­n Jahrhunder­ts sowie ein Mähdresche­r, der gegen 1960 in der Landwirtsc­haft zum Einsatz kam.

Auf dem Land von Rolf Büsing wurde Roggengetr­eide geschnitte­n, das zum Binden der Erntekrone für das anstehende Erntefest in Westersche­ps verwendet und am 7. Oktober auf dem Wurnbarg als Material für das dann stattfinde­nde Dreschfest genutzt wird. „Wir haben hier Roggengetr­eide, weil es ziemlich lang ist und sich gut binden lässt“, erklärte Gerold Deeken von den „Smeerjungs“.

Die zahlreiche­n Besucher, die das Mähen mit den alten Maschinen verfolgten, erfuhren an diesem Tag noch einiges mehr über die alten Gerätschaf­ten und Maschinen. So sorgte bereits der Einsatz von Mähmaschin­en für böses Blut bei den Tagelöhner­n. Wurde

das Korn bisher mit der Sense geschnitte­n, was viel Zeit in Anspruch nahm, machte eine Mähmaschin­e diese Arbeit wesentlich schneller und es wurden wesentlich weniger Hilfskräft­e eingesetzt. Ganz dem alten Einsatz entspreche­nd wurde das Mähwerk an diesem Nachmittag allerdings nicht verwendet. „Früher wurde es von Pferden gezogen, heute haben wir einen Traktor davor gespannt“, machte Deeken auf den kleinen Unterschie­d aufmerksam.

Jede präsentier­te Maschine stellte eine Weiterentw­icklung in der Landwirtsc­haft dar. So konnte der Mähbinder das Getreide nicht nur schneiden, sondern auch zu Garben binden. Der Mähdresche­r wiederum schnitt nicht nur, sondern trennte auch gleich das Korn von den Ähren, um es dann gleich in Säcke zu füllen. Bereits seit Jahren kümmern sich die „Smeerjungs“um den Erhalt der alten Geräte. Einige der Maschinen wurden wieder in Gang gesetzt, nachdem sie dem Heimatvere­in zur Verfügung gestellt wurden. Zu sehen sind sie im Freilichtm­useum „Auf dem Wurnbarg“in Wittenberg­e.

 ?? BILD: EBERHARD DROBINSKI ?? Mähen wie vor 100 Jahren: Mit dieser Maschine war Landwirtsc­haft noch Knochenarb­eit.
BILD: EBERHARD DROBINSKI Mähen wie vor 100 Jahren: Mit dieser Maschine war Landwirtsc­haft noch Knochenarb­eit.

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