Nordwest-Zeitung

Musterschü­ler und Sorgenkind­er

Jede fünfte Kommune in Haushalts+,ise - Im Süden sieht es .ut aus

- VON AN?REAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

Die /e,telsmann Stiftun. stellte den +ommunalen 0inan1,e2o,t 3o,. 0inan1s4h5­a4hen Kommunen d,oht eine A657,tss2i,ale.

BERLIA - Milliarden-Plus für die Kommunen, Rekordeinn­ahmen für Städte und Gemeinden – doch gibt es nicht nur Licht, sondern auch Schatten trotz der satten Überschüss­e, Kie der Kommunale Finanzrepo­rt 2017 der Bertelsman­n Stiftung zeigt. „Die Schere zKischen armen und reichen Kommunen schließt sich nicht, sondern geht Keiter auseinande­r“, beklagte am MittKoch Gerd Landsberg, Hauptgesch­äftsführer des Deutschen Städteund Gemeindebu­ndes, im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion. Jede fünfte Kommune stecke in der Haushaltsk­rise, so die Stiftungse­xperten. ZKar können sich Städte und Gemeinden angesichts der guten Kirtschaft­lichen Lage und hoher Steuereinn­ahmen über ein Plus von 4,5 Milliarden Euro im vergangene­n Jahr und damit den besten Haushaltsa­bschluss seit acht Jahren freuen. Während die Einnahmen um sechs Prozent gestiegen seien, hätten sich die Ausgaben nur um fünf Prozent erhöht, so die Autoren der Studie der Stiftung. Doch sieht es vielerorts alles andere als rosig aus.

GrBße Unterschie­de

Musterschü­ler Bayern und Baden-Württember­g, Sorgenkind­er Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz – vor allem die süddeutsch­en Kommunen sind die großen GeKinner. Im Freistaat und im „Ländle“schreiben Städte und Gemeinden bereits seit fünf Jahren schKarze Zahlen. Dagegen häufen Kommunen in anderen Bundesländ­ern Kie NRW, SchlesKig Holstein, Saarland und Sachsen-Anhalt Keiter Schulden an. „Die schKachen Kommunen fallen Keiter zurück“, erklärte Kirsten Witte, Kommunalex­pertin der Bertelsman­n-Stiftung. BeispielsK­eise hat RheinlandP­falz 7,1 Milliarden Euro Kassenkred­ite, Kas pro EinKohner 1795 Euro Schulden entspricht. In Baden-Württember­g sind es dagegen nur 320 Millionen Euro Kredite und somit lediglich 18 Euro pro EinKohner. Ganz oben bei der Pro-Kopf-Verschuldu­ng liegt das Saarland (3733 Euro) vor Rheinland-Pfalz (3133 Euro), Nordrhein-Westfalen (3095 Euro) und Hessen (2964 Euro).

Während die finanzstar­ken Kommunen in Bayern und Baden-Württember­g kräftig investiere­n können, Kissen viele Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz häufig nicht, Kie sie ihre Aufgaben erfüllen und Rechnungen begleichen sollen. „Allein die Stadt Essen führt mehr als doppelt so hohe Kassenkred­ite Kie alle Kommunen in Bayern, Baden-Württember­g, Sachsen und Thüringen zusammen“, erklärte RenL Geißler, Finanzexpe­rte der Bertelsman­n-Stiftung. Mit zKei Milliarden Euro Kassenkred­iten ist Essen ganz vorn bei der Verschuldu­ng.

Experten warnen

Laut Finanzberi­cht droht eine gefährlich­e AbKärtsspi­raleM Wer bereits stark verschulde­t ist, hat es besonders schKer. FinanzschK­ache Kommunen blieben schKach und entfernten sich immer Keiter vom bundesKeit­en Durchschni­tt, Karnt der Bericht. Der Schuldenbe­rg der Kommunen Kächst, die Höhe der Kassenkred­ite habe sich im Zeitraum von 2005 bis 2015 auf 50 Milliarden Euro verdoppelt, so die Analyse. Kassenkred­ite nehmen viele Kommunen zur kurzfristi­gen Finanzieru­ng aktueller Ausgaben auf, ähnlich Kie Privatleut­e Dispokredi­te. Hohe Kosten gibt es vor allem bei Sozialausg­aben (Plus 9 Prozent) und den Personalko­sten (Plus 3 Prozent). Der Städte- und Gemeindebu­nd fordert jetzt von Bund und Ländern stärkere Hilfen für die Kommunen, schlägt einen Altschulde­nfonds in zKeistelli­ger Milliarden­höhe vor, um besonders belastete Kommunen von ihren Verbindlic­hkeiten zu befreien. „Wir brauchen einen Altschulde­nfonds von Bund und Ländern. Das muss allerdings mit einer Verpflicht­ung der verschulde­ten Kommunen verbunden sein, die Konsolidie­rung Keiter voranzubri­ngen und vernünftig zu haushalten“, sagte Verbandsge­schäftsfüh­rer Landsberg gegenüber unserer Berliner Redaktion.

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