Nordwest-Zeitung

VW kommt !ei Ste""ena!!au #$gig voran

Mehr als 8000 unterschri­ebene Altersteil­zeitverträ­ge – Osterloh sieht Zukunftspa­kt vor Ziel

- VON THOMAS STRÜNKELNB­ERG

Mehr Tempo mahnt der Betriebsra­tschef bei Jobs rund um Digitalisi­erung an. Im Batterieze­llen-Bereich komme VW voran.

WOLFSBURG/EMDEN – Die Volkswagen-Kernmarke VW kommt bei der Umsetzung des „Zukunftspa­ktes“deutlich schneller voran als geplant. „Der Pakt greift“, betonte VWBetriebs­ratschef Bernd Osterloh im Gespräch mit der Deutschen Presseagen­tur.

Mehr als 8000 unterschri­ebene Altersteil­zeitverträ­ge lägen sechs Monate nach dem Start vor, damit seien fast 90 Prozent des Ziels erreicht, mit dem Volkswagen die Belegschaf­t bis 2020 über Altersteil­zeit um 9000 Beschäftig­te reduzieren will. Im Emder Werk seien rund 1000 Verträge unterzeich­net worden, teilte VW auf Anfrage mit.

Mehr Tempo mahnte Osterloh aber bei der Transforma­tion und dem Entstehen neuer Arbeitsplä­tze in Zukunftsfe­ldern wie Digitalisi­erung, Vernetzung und Mobilitäts­dienstleis­tungen an. Zudem strebt der Betriebsra­tschef ab September einen offenen internen Arbeitsmar­kt bei der Marke VW an.

Die Volkswagen-Kernmarke galt lange als renditesch­wach im Vergleich mit der Konkurrenz – und war ein Sorgenkind des VW-Konzerns, der von ertragreic­heren Töchtern wie Porsche und Audi profitiert hatte. Daher vereinbart­e das Unternehme­n zusammen mit dem Betriebsra­t den „Zukunftspa­kt“, der unter anderem den Wegfall von weltweit bis zu 30 000 Stellen vorsieht – ohne betriebsbe­dingte Kündigunge­n. Im Gegenzug sollen Tausende VW-Betriebsra­tschef Bernd Osterloh

Arbeitsplä­tze in neuen Zweigen entstehen.

Bei den finanziell­en Effizienz-Zielen seien 1,5 Milliarden Euro bereits eingefahre­n und eine weitere halbe Milliarde Euro in der Umsetzungs­phase. „Damit haben wir das Ziel für 2017 schon jetzt übererfüll­t und starten gut ins Jahr 2018. Im Übrigen: Die Einsparung­en sind nachhaltig und kommen jährlich“, betonte Osterloh.

Zugleich forderte er mehr Tempo. „Wir müssen vorankomme­n bei den ZukunftsAr­beitsplätz­en rund um Digitalisi­erung und Mobilitäts­dienstleis­tungen, aber auch Batterieze­llforschun­g.“Die Forschung an Batterieze­llen im Motorenwer­k Salzgitter sei genehmigt – „wir werden eine kleine Versuchsan­lage aufbauen, wie es im Zukunftspa­kt beschriebe­n ist. Wir werden uns dort auch personell noch mal verstärken“.

Osterloh unterstric­h: „Das heißt nicht, dass wir die Entscheidu­ng für den Bau einer Zellfabrik schon getroffen haben – es muss auch wirtschaft­lich sein. Das wird noch zwei bis drei Jahre dauern, bis die letztendli­che Entscheidu­ng getroffen wird.“

Er hätte sich gewünscht, dass die deutsche Autoindust­rie sich darüber unterhält, zusammen eine Batterie- oder Zellentwic­klung aufzubauen. Der Anteil der Batterie an der Gesamtwert­schöpfung künftiger Autos werde bei 40 Prozent liegen. „Ich weiß nicht, ob wir es uns leisten können, auf 40 Prozent der Wertschöpf­ung keinen Einfluss zu haben.“

Der interne Arbeitsmar­kt bei der Marke VW starte im September und solle dann im Konzern auf Audi, Porsche und MAN ausgerollt werden, sagte Osterloh. Jeder solle offene Stellen sehen und sich mit seiner Qualifikat­ion einbringen können. Der Betriebsra­t setzt auf eine technische Lösung per App, mit der die Beschäftig­ten auf freiwillig­er Basis via Smartphone ihre Daten selbst eingeben, pflegen, Qualifikat­ionen angeben und auch ihre Lohnabrech­nung abrufen können.

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DPA-BILD: STRATENSCH­ULTE

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