Nordwest-Zeitung

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- VON MARC GESCHONKE

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OLDENBURG * SEK-Zugriff am Lerigauweg in Eversten: Ein bewaffnete­r 50-jähriger Mann wurde am frühen Mittwochna­chmittag in seiner Wohnung von der Spezialein­heit aus Hannover festgenomm­en – nach mehr als siebenstün­diger ungewisser Lage.

Scheiben klirren, dann ein lauter Knall, wenig später ein dumpfer zweiter: Um 14.02 Uhr wird das Einfamilie­nhaus einer 75-jährigen Oldenburge­rin und des bei ihr wohnenden 50-jährigen Sohnes von SEK-Einsatzkrä­ften aus Hannover gestürmt. Im Haus werden mehrere illegal erworbene Waffen gefunden. „Unter anderem“, wie sich die Polizei am Nachmittag entlocken lässt.

Dabei waren die Beamten zunächst nur von einem Routine-Einsatz ausgegange­n, als sie morgens um 7 Uhr an der Haustür klingelten. Das Amtsgerich­t hatte bei den bislang nicht auffällig gewordenen Bewohnern eine Hausdurchs­uchung angeordnet, um dort lediglich eine unrechtmäß­ig besorgte funktionst­üchtige Waffe zu finden. Den Polizisten wurde der Zugang allerdings deutlichst verwehrt, mehrere Versuche der Kontaktauf­nahme schlugen fehl. Als sich eine Person dann schließlic­h mit einer Schusswaff­e am Fenster zeigte, nahm der Einsatz seinen Lauf. Verstärkun­g wurde angeforder­t, der Lerigauweg vom Staakenweg bis zum Osterkamps­weg derweil abgeriegel­t.

Ab 7.30 Uhr sind zahlreiche Polizeikrä­fte und Rettungsdi­enste vor Ort. Eine Verhandlun­gsgruppe müht sich nach Kräften, die bis dato unbekannte und aufgrund ihrer Gestalt zunächst für eine Frau

gehaltene Person zu sprechen, Zutritt zum Haus zu erlangen. Ohne Erfolg. Da die Situation unübersich­tlich ist – augenschei­nlich auch nicht ungefährli­ch –, werden schließlic­h die Profis des Spezialein­satzkomman­dos aus Hannover angeforder­t.

Während auf dem Lerigauweg hektische Ruhe herrscht, sammeln sich an den Absperrung­en immer mehr Schaulusti­ge – vor allem ältere Bürger, aber auch einige mit kleinen Kindern. Autofahrer stoppen interessie­rt an den Zufahrten, Passanten erhoffen sich bessere Einblicke aus der anliegende­n Bäckerei.

Und als wäre das alles nicht genug, stellt sich ein im Auftrag der Stadt agierendes Vermessung­sunternehm­en stumpf an den polizeilic­h abgesperrt­en Bereich, baut dort direkt an der Straße seine Messgeräte mit den Worten „Wir sind auch eine Behörde“auf.

Um 11.50 Uhr treffen dann die ersten SEK-Beamten vor Ort ein, rüsten sich mit schusssich­eren Westen und

allerlei schwerem Gerät ein, verschaffe­n sich einen weiteren Überblick – und entscheide­n: Gasleitung abklemmen! Offenbar gibt es Anzeichen, mindestens aber eine Bedrohungs­lage, dass ein etwaiger Zugriff eine Gas-Explosion auslösen könnte. Also wird die EWE verständig­t, die Gasleitung unter der Auffahrt wird

freigelegt. Alternativ hätte die Gaszufuhr für den gesamten Stadtteil abgestellt werden müssen.

Wieder ziehen endlos lange Minuten ins Land, unruhig werden da vor allem die Zaungäste. „Die Polizei tut ja nix“, heißt es hier, „Ich muss jetzt zu meinem Haus“dort.

Plötzlich verlassen die Techniker den Einzugsber­eich, die Schaulusti­gen werden auf die andere Straßensei­te gelotst. Dann klirren irgendwo auf dem Hintergrun­dstück die Scheiben.

Um 14.23 Uhr dann die Entwarnung. Das SEK kann den Einsatz unblutig beenden, ein Mann wird festgenomm­en. Wie sich später herausstel­lt, handelt es sich um den hier auch gemeldeten 50jährigen Deutschen.

Der besitzt weder einen Waffensche­in noch eine Waffenbesi­tzkarte – dafür jedoch eine größere Anzahl an (auch illegalen) Waffen „und weiteren möglicherw­eise gefährlich­en Gegenständ­en“, so Polizeispr­echer Stephan Klatte. Zahlreiche Beweismitt­el werden bei der Hausdurchs­uchung gesichert, alles wird in den nächsten Tagen genau geprüft, der 50-Jährige wohl nicht nur einmal vernommen. „Warum der Mann den Polizeibea­mten keinen Zutritt ermöglicht hat und er jegliche Kontaktauf­nahme verweigert­e, ist Gegenstand laufender Ermittlung­en“, heißt es dazu aus der Behörde. Dazu gehört sicher auch die Frage nach den gesellscha­ftlichen Gruppierun­gen, in denen er sich möglicherw­eise bewegt.

 ?? BILD: 261NEWS / ANDRE VAN ELTEN ?? Gut geplanter Einsatz des Spezialein­satzkomman­dos: Am frühen Nachmittag folgte am Lerigauweg der Zugriff durch die Profis in bis dato unübersich­tlicher Lage.
BILD: 261NEWS / ANDRE VAN ELTEN Gut geplanter Einsatz des Spezialein­satzkomman­dos: Am frühen Nachmittag folgte am Lerigauweg der Zugriff durch die Profis in bis dato unübersich­tlicher Lage.

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