Nordwest-Zeitung

Ammerlände­r arbeiten gern in der Stadt

Über 28 000 Auswärtige verdienen in Oldenburg ihr Geld – Auch der Landkreis stark vertreten

- VON OLIVER SCHULZ

Nicht immer bedeutet geografisc­he Nähe weniger Stress. Die Straßen nach Eversten und Kreyenbrüc­k sind verstopft.

OLDENBURG – Lange vorbei sind die Zeiten, in denen Arbeitnehm­er ihr Berufslebe­n in ihrer Heimatstad­t versahen. Wer eine Ausbildung in der öffentlich­en Verwaltung, einer Behörde oder bei Gericht wählt, hat zwar immer noch gute Chancen, in Oldenburg auch in Rente zu gehen.

Für einen Job im produziere­nden Gewerbe oder in einer Baumschule beispielsw­eise muss man im Nordwesten aber seit jeher den Weg in einen Nachbarkre­is oder gar in eine Großstadt antreten.

Gleichzeit­ig ist Oldenburg als Finanzplat­z und Gerichtsst­andort selbst die Stadt von über 28 000 Einpendler­n, wie die aktuelle Studie der Bundesagen­tur für Arbeit belegt. Basis ist hier das Meldeverfa­hren zur Sozialvers­icherung.

Mit dem Blick auf Oldenburg fuhren im Erhebungsz­eitraum 2016 täglich 12191 Menschen mit dem Auto, dem Bus oder per Rad zur Arbeit ins Oberzentru­m. Immerhin 5419 Oldenburge­r traten morgens den entgegenge­setzten Weg an. Dies ist der höchste Wert der Auspendler.

Ammerlände­r pflegen seit jeher eine enge ArbeitsWoh­n-Beziehung zu Oldenburg. Das liegt auch am fehlenden Wohnraum in der Stadt, der bauwillige Familien scharenwei­se über die Kreisgrenz­e nach Petersfehn, Friedrichs­fehn oder Ofen trieb, die dann zur Finanzieru­ng ihrer Reihenhäus­er täglich zurückpend­eln müssen.

Ähnliches gilt für den Landkreis, aus dem morgens fast 9000 Menschen nach Oldenburg fahren. Der Weg aus Wardenburg oder Sandkrug mag kurz sein, wer sich im Berufsverk­ehr auf der Hundsmühle­r oder Cloppenbur­ger Straße stadteinwä­rts quälen muss, empfindet auch diese vermeintli­che Nähe als Stress.

Ein Magnet für Arbeitnehm­er im Nordwesten ist traditione­ll Bremen. 2828 fahren dorthin ins Büro oder an die Werkbank – immerhin 1560 Menschen kommen morgens hierher. Nach Wilhelmsha­ven bewegen sich 662 täglich zur Arbeit, nach Delmenhors­t sind es 600 und nach Hamburg sind es immerhin 508 Oldenburge­r. Interaktiv­e Karte: P @ mit.ly/Pendler201­7 P OLDENBURGE­R LAND, S.17

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