Waschhaus wird bald zum Männertreff
Land Niedersachsen gibt 64 000 Euro für Erweiterung des „MitEinAnder“in Rastede
Seit zwei Jahren ist die Begegnungsstätte „MitEinAnder“an der Lessingstraße etabliert. Vor allem Mädchen und Frauen nutzen das Angebot, jetzt sollen die Männer zum Zuge kommen.
OLDENBN – Die Begegnungsstätte „MitEinAnder“an der Lessingstraße in Rastede wird um ein Angebot für (junge) Männer erweitert. Dies macht eine Förderung über knapp 64 000 Euro möglich, die das Land Niedersachsen jetzt der Kreisvolkshochschule Ammerland bewilligt hat.
In einem ersten Schritt soll ein altes Waschhaus saniert werden. Dieses Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe der Begegnungsstätte. In dem Waschhaus sollen Angebote für Männer entwickelt und umgesetzt werden, berichtet Frank Ritterhoff, kommunaler Koordinator der Bildungsangebote für Neuzugewanderte bei der Kreisvolkshochschule.
Das Projekt trägt den Titel „Ausgewaschen“und war im Zuge eines Wettbewerbs zur Modellförderung „Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement“vom Land ausgewählt worden. Sozialministerin Cornelia Rundt überreichte jetzt in Hannover den Bewilligungsbescheid an Ritterhoff und Nadine Daries, die Leiterin der Begegnungsstätte „MitEinAnder“.
Mitte 2015 hatte die Begeg-
nungsstätte „MitEinAnder“an der Lessingstraße die Arbeit
aufgenommen. Insbesondere Mädchen und Frauen interes-
sierten sich für das Angebot. Nähgruppen, eine Kochgrup- pe, Konversationstreffen und eine Mädchengruppe wurden etabliert. Männer konnten indes nicht begeistert werden. „Sie wünschten sich einen eigenen Raum“, sagt Ritterhoff.
Schon in die Sanierung des alten Waschhauses sollen die Männer jetzt einbezogen werden. So könnten Malerarbeiten und die Gestaltung des Innenraumes mit ihrer Hilfe vorgenommen werden. Zuvor muss allerdings noch eine neue Heizung eingebaut werden.
Im zweiten Schritt sollen dann sinnvolle Freizeitangebote geschaffen werden, die sich am Interesse der Männer orientieren. Dazu könnten etwa eine Fahrradwerkstatt, Hip-Hop-Abende oder Männerabende zählen. Darüber hinaus könnte das Waschhaus auch für Fotoausstellungen oder Selbstbehauptungskurse genutzt werden.
Die Bewohnerschaft des so genannten Dichterviertels, zu dem die Lessingstraße zählt, setzt sich zu einem großen Teil aus sozial schwachen Haushalten in prekären Lebensumständen zusammen, heißt es in der Beschreibung des Projekts „Ausgewaschen“. Schon vor der Etablierung der Begegnungsstätte „MitEinAnder“sei der Anteil an Migranten dort überdurchschnittlich hoch für die Gemeinde Rastede gewesen.
In den vergangenen beiden Jahren hat sich die Situation noch einmal verändert. Das Dichterviertel ist das Neuzugewandertenviertel geworden, heißt es in der Beschreibung weiter.