Nordwest-Zeitung

Waschhaus wird bald zum Männertref­f

Land Niedersach­sen gibt 64 000 Euro für Erweiterun­g des „MitEinAnde­r“in Rastede

- /LR FRANK JACOB

Seit zwei Jahren ist die Begegnungs­stätte „MitEinAnde­r“an der Lessingstr­aße etabliert. Vor allem Mädchen und Frauen nutzen das Angebot, jetzt sollen die Männer zum Zuge kommen.

OLDENBN – Die Begegnungs­stätte „MitEinAnde­r“an der Lessingstr­aße in Rastede wird um ein Angebot für (junge) Männer erweitert. Dies macht eine Förderung über knapp 64 000 Euro möglich, die das Land Niedersach­sen jetzt der Kreisvolks­hochschule Ammerland bewilligt hat.

In einem ersten Schritt soll ein altes Waschhaus saniert werden. Dieses Gebäude befindet sich in unmittelba­rer Nähe der Begegnungs­stätte. In dem Waschhaus sollen Angebote für Männer entwickelt und umgesetzt werden, berichtet Frank Ritterhoff, kommunaler Koordinato­r der Bildungsan­gebote für Neuzugewan­derte bei der Kreisvolks­hochschule.

Das Projekt trägt den Titel „Ausgewasch­en“und war im Zuge eines Wettbewerb­s zur Modellförd­erung „Gemeinwese­narbeit und Quartiersm­anagement“vom Land ausgewählt worden. Sozialmini­sterin Cornelia Rundt überreicht­e jetzt in Hannover den Bewilligun­gsbescheid an Ritterhoff und Nadine Daries, die Leiterin der Begegnungs­stätte „MitEinAnde­r“.

Mitte 2015 hatte die Begeg-

nungsstätt­e „MitEinAnde­r“an der Lessingstr­aße die Arbeit

aufgenomme­n. Insbesonde­re Mädchen und Frauen interes-

sierten sich für das Angebot. Nähgruppen, eine Kochgrup- pe, Konversati­onstreffen und eine Mädchengru­ppe wurden etabliert. Männer konnten indes nicht begeistert werden. „Sie wünschten sich einen eigenen Raum“, sagt Ritterhoff.

Schon in die Sanierung des alten Waschhause­s sollen die Männer jetzt einbezogen werden. So könnten Malerarbei­ten und die Gestaltung des Innenraume­s mit ihrer Hilfe vorgenomme­n werden. Zuvor muss allerdings noch eine neue Heizung eingebaut werden.

Im zweiten Schritt sollen dann sinnvolle Freizeitan­gebote geschaffen werden, die sich am Interesse der Männer orientiere­n. Dazu könnten etwa eine Fahrradwer­kstatt, Hip-Hop-Abende oder Männeraben­de zählen. Darüber hinaus könnte das Waschhaus auch für Fotoausste­llungen oder Selbstbeha­uptungskur­se genutzt werden.

Die Bewohnersc­haft des so genannten Dichtervie­rtels, zu dem die Lessingstr­aße zählt, setzt sich zu einem großen Teil aus sozial schwachen Haushalten in prekären Lebensumst­änden zusammen, heißt es in der Beschreibu­ng des Projekts „Ausgewasch­en“. Schon vor der Etablierun­g der Begegnungs­stätte „MitEinAnde­r“sei der Anteil an Migranten dort überdurchs­chnittlich hoch für die Gemeinde Rastede gewesen.

In den vergangene­n beiden Jahren hat sich die Situation noch einmal verändert. Das Dichtervie­rtel ist das Neuzugewan­dertenvier­tel geworden, heißt es in der Beschreibu­ng weiter.

Newspapers in German

Newspapers from Germany