Nordwest-Zeitung

Rot/Grün ohne Mehrheit

Für CDU/FDP reicht es auch nicht – Weil vor Althusmann

- VON HANS BEGEROW UND THOMAS STRUK

Eine Regierungs­bildung in Niedersach­sen könnte schwierig werden. Fünf Parteien würden in den Landtag einziehen.

HANNOVER – Nach dem Verlust ihrer Mehrheit im Landtag liegen SPD und Grüne in Niedersach­sen laut einer Umfrage auch in der Wählerguns­t nicht mehr vorne. Doch auch für CDU und FDP würde es nicht zu einer Mehrheit reichen, wenn am Sonntag Landtagswa­hl wäre. Da die AfD erstmals in Niedersach­sen im Parlament vertreten sein könnte, wäre mit einer extrem schwierige­n Regierungs­bildung zu rechnen, wenn es bei den aktuellen Zahlen bliebe. Die Linke kommt laut Umfrage auf drei Prozent und zieht nicht in das Parlament ein.

Deutlich stärkste Partei mit 40 Prozent ist derzeit die CDU, die SPD könnte mit 32 Prozent rechnen, wie aus der am Donnerstag veröffentl­ichten Umfrage von infratest dimap im Auftrag des NDR hervorgeht. Die Daten wurden am Dienstag und Mittwoch erhoben – also wenige Tage nach dem Wechsel von Elke Twesten von den Grünen zur CDU und dem damit verbundene­n Machtwechs­el im Landtag. Dass Twesten ihr Mandat nicht zurückgege­ben, sondern zur CDU mitgenomme­n hat, finden 72 Prozent der Befragten nicht richtig. Selbst bei den CDU-Anhängern stößt dieser Schritt auf Ablehnung (57 Prozent).

Zwar ist die Mehrheit der Befragten (53 Prozent) immer noch mit der von Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD) geführten rot-grünen Landesregi­erung zufrieden. Im Januar waren es aber noch 62 Prozent. Bei der Frage, wer die nächste Landesregi­erung führen sollte, ergibt sich ein Unentschie­den: 42 Prozent der Befragten wollen die SPD vorne sehen, 41 wünschen sich eine CDU-Führung.

Die politische Stimmung färbt auch auf die Beliebthei­t der Spitzenkan­didaten ab: Zwar würde sich Weil bei einer Direktwahl gegen CDU-Herausford­erer Bernd Althusmann durchsetze­n. Doch der Vorsprung des Amtsinhabe­rs schmilzt. Er würde derzeit auf 45 Prozent kommen (minus 6 Punkte), Althusmann auf 34 Prozent (plus 8 Punkte).

Weil zeigte sich in einem Ð-Interview dennoch zuversicht­lich. Die SPD habe zugelegt. Nach der Bundestags­wahl beginne die zweite Hälfte des Wahlkampfs. Weil beantworte­t Leserfrage­n: www.nwzonline.de/videos

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