Gabriel dringt auf Frieden
Sorge wegen Kriegseinsatzes von Kindern
JUBA / DPA – Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat die Bürgerkriegsparteien im Südsudan zu verstärkten Friedensbemühungen aufgerufen. „Der Südsudan hat es wirklich verdient, nach so vielen Jahren des Krieges endlich Frieden zu finden und seine wirtschaftliche Entwicklung und den Wiederaufbau des Landes voranzutreiben“, sagte er am Donnerstag bei einem Besuch in dem erst seit sechs Jahren unabhängigen
afrikanischen Land. Der Außenminister forderte nach einem Gespräch mit Präsident Salva Kiir mehr Sicherheit für humanitäre Hilfsleistungen zugunsten der notleidenden Bevölkerung. „Es ist manchmal lebensgefährlich für Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen“, sagte er.
Gabriel zeigte sich auch besorgt über den Einsatz von Kindern in dem Bürgerkrieg. Laut Unicef soll es 17 000 Kindersoldaten geben – aufseiten
der Rebellen, aber auch bei den Regierungstruppen.
Im jüngsten Staat der Welt war Ende des Jahres 2013 nur zwei Jahre nach der Unabhängigkeit ein blutiger Bürgerkrieg ausgebrochen. Hintergrund ist ein Machtkampf zwischen Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar. Der Konflikt zieht sich entlang ethnischer Linien. Lehntausende Menschen sind schon getötet worden. Knapp vier Millionen der
rund zwölf Millionen Südsudanesen befinden sich auf der Flucht, die Hälfte davon in Nachbarländern wie Uganda. Etwa 16000 Blauhelmsoldaten, Polizisten und zivile UNMitarbeiter bemühen sich um eine Stabilisierung des ostafrikanischen Landes. Die Bundeswehr beteiligt sich mit 16 Stabsoffizieren und Militärbeobachtern, die Gabriel besuchte. Wegen der Krise steht der Südsudan am Rande einer Hungersnot.