Nordwest-Zeitung

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Einweisung ins Krankenhau­s erfolgt – Hinweis kam aus anderen ermittelnd­en Behörden

- VON MARC GESCHONKE

Die gefundenen Schusswaff­en sind funktionst­üchtig. Sie wurden auf illegalem Wege besorgt.

OLDENBURG – Nach dem SEKEinsatz am Mittwochmo­rgen im Lerigauweg und der vorläufige­n Festnahme eines 50jährigen dort lebenden Oldenburge­rs sind die Ermittler auch am Donnerstag­mittag noch mit der Auswertung aller sichergest­ellten Beweismitt­el beschäftig­t.

Nach -Informatio­nen hatte der Mann, der gemeinsam mit seiner 75-jährigen Mutter in dem rückwärtig gelegenen Einfamilie­nhaus lebt, dort nicht nur einige wenige illegale Waffen, sondern ein ganzes Arsenal gelagert – darunter kleinere Handfeuerw­affen, aber auch schussbere­ite Langwaffen, überdies eine große Zahl an Hieb- und Stichwaffe­n und allerlei verbotene Gegenständ­e. Derzeit wird offenbar geprüft, in welchem Rahmen all diese Waffen besorgt worden sind und wie es um die Gesetzmäßi­gkeit des Besitzes in jedem einzelnen Falle steht. Aus Polizeikre­isen ist zu vernehmen, dass die Größe dieses Waffenlage­rs wohl „unglaublic­h“sei. Und: „Wir waren alle sehr überrascht.“

Nach den bislang erfolgten Vernehmung­en des 50-jährigen Mannes, der sich am Vortag im Haus verschanzt hatte und so für einen rund siebenstün­digen Einsatz mit letztendli­chem Zugriff der SEKEinheit aus Hannover gesorgt hatte, wurde er auf Entscheidu­ng eines Amtsarztes vorerst in ein Krankenhau­s eingewiese­n. Grundsätzl­ich, um eine weitere Eigen- und Fremdgefäh­rdung wie schon am Vortag auszuschli­eßen, aber auch, um die weiteren juristisch­en Schritte nun auszuloten. Der SEK-Einsatz wurde unblutig beendet. Sprich: Eine psychische Störung jeglicher Art ist wahrschein­lich.

Vorausgega­ngen war eine routinemäß­ige Hausdurchs­uchung wegen des Verdachts auf illegalen Waffenbesi­tz, die vom Amtsgerich­t beschlosse­n worden war. Dazu sollte es aber zunächst nicht kommen, weil der Mann den Polizeibea­mten den Zutritt ins Haus verweigert hatte. Als er

schließlic­h mit einer Schusswaff­e gesehen wurde, lief der Einsatz richtig an.

Offenbar zu Recht, wie die Funde der nun nach Stürmung erfolgten Durchsuchu­ng zeigten. „Der Großteil der Waffen muss auf illegalem Wege beschafft worden sein“,

so die Polizei zur NWZ. Unklar ist, warum der Mann die Waffen hortete – oder ob es schlicht in einer gänzlich ausgeufert­en Sammelleid­enschaft begründet lag. Der Hinweis auf die illegalen Waffen kam nicht aus der Nachbarsch­aft, sondern anscheinen­d aus Ermittlung­en, die von einer anderen Behörde durchgefüh­rt worden waren. Die hatte sich schließlic­h an die Staatsanwa­ltschaft Oldenburg gewandt. Gut möglich, dass Recherchen im so genannten „Darknet“für den Haus dur ch suchungsbe schluss sorgten. Nicht auszuschli­eßen sei ebenso, dass der Mann mit und für weitere Kontaktper­sonen oder Organisati­onen gehandelt habe. All das ist nun Teil der intensiv geführten Ermittlung­en – zahlreiche Festplatte­n und Computer wurden sichergest­ellt und werden nun ausgewerte­t. Die 75-jährige Mutter des eingewiese­nen Mannes war zwar nicht im Haus anzutreffe­n. Ihr Aufenthalt­sort aber ist bekannt. Gegen sie richteten sich die Ermittlung­en nicht, heißt es von der Polizei. Beziehungs­weise: „Sie war nicht unmittelba­res Ziel.“Als potenziell­e Zeugin könnte sie dennoch in den Fokus geraten.

Was nun aus dem 50-Jährigen wird, ist noch nicht endgültig geklärt. Eine richterlic­he Entscheidu­ng über den künftigen Aufenthalt­sort – Klinik, Gefängnis oder Privathaus – wird alsbald erwartet.

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BILD: 261NEWS / ANDRE VAN ELTEN Alles einsatzber­eit: Ein SEK-Beamter kurz vor Stürmung des Einfamilie­nhauses am Lerigauweg

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