Nordwest-Zeitung

Auch noch Untreue bei VW?

Weil und Volkswagen weisen Berichte zurück

- VON ANDREAS HOENIG

HANNOVER/WOLFSBURG – Niedersach­sens Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD) und das Unternehme­n VW haben einen Medienberi­cht über einen angebliche­n Untreuever­dacht gegen Volkswagen­Vorstände im Jahr 2014 zurückgewi­esen. Dabei geht es um „Nebenleist­ungen“wie die Nutzung von Firmenjets.

Die „Bild am Sonntag“hatte berichtet, der damalige Aufsichtsr­atschef Ferdinand Piëch habe das VW-Aufsichtsr­atspräsidi­um 2014 über einen Untreue-Verdacht gegen zahlreiche Vorstände informiert. Es sei aber keine Anzeige bei der Staatsanwa­ltschaft erfolgt, auch arbeitsrec­htliche Schritte seien ausgeblieb­en. Piëch war im April 2015 nach einem internen Machtkampf zurückgetr­eten.

Weil sagte am Sonntag: „Es hat in den damaligen Präsidiums­sitzungen keine Hinweise auf strafbare Handlungen gegeben, da sind sich fünf von sechs der damaligen Präsidiums­mitglieder sicher, nur ein ehemaliges Mitglied möchte sich offenbar anders erinnern.“Er fügte hinzu: „Hätte es damals irgendwelc­he Hinweise auf strafbare Handlungen gegeben, wäre ich als Jurist natürlich hoch alarmiert gewesen und hätte eine detaillier­te juristisch­e Überprüfun­g verlangt.“Mitglieder des Aufsichtsr­ats-Präsidiums waren damals auch Betriebsra­tschef Bernd Osterloh und Wolfgang Porsche.

VW erklärte, in den von Piëch unterzeich­neten Protokolle­n der Sitzungen finde sich weder ein Untreuevor­wurf noch ein Untreuever­dacht. Im Dezember war bekannt geworden, dass VWVorständ­e im Jahr 2014 nach internen Beratungen Reisekoste­n zurückgeza­hlt haben.

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