Fußball zeigt hässliche Fratze
Schlimme Szenen beim Spiel zwischen Hansa Rostock und Hertha BSC
Die Partie wurde für rund 15 Minuten unterbrochen. Die Berliner gewannen durch späte Tore von Weiser und Ibisevic mit 2:0.
ROSTOCK – Feuerwerkskörper als Wurfgeschosse, brennende Sitzschalen und schwarzer Rauch über dem Spielfeld: Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat sein von einem PyroSkandal überschattetes Erstrundenspiel im DFB-Pokal mit viel Mühe gewonnen. Beim Drittligisten Hansa Rostock setzten sich die Berliner im zwischenzeitlich für gut 15 Minuten unterbrochenen Hochrisikospiel erst in der Schlussphase mit 2:0 (0:0) durch.
Hertha machte damit den ersten Schritt auf dem Weg zur ersehnten Endspielteilnahme im heimischen Olympiastadion am 19. Mai 2018. Angesichts der skandalösen Umstände geriet das sportliche Ergebnis jedoch zur Nebensache.
U-21-Europameister Mitchell Weiser (86. Minute) und Vedad Ibisevic (90.O2) erzielten die späten Treffer für die Gäste, die sich den Erfolg dank einer Steigerung in der zweiten Halbzeit letztlich verdienten. Das Spiel stand allerdings kurz vor dem Abbruch. Im Hertha-Block wurden nach
76 Minuten zahlreiche Bengalos gezündet, zudem flogen Böller aufs Spielfeld. Im Rostocker
Block wurden derweil Fahnen verbrannt, die HansaHooligans von Berliner Fangruppen
erbeutet hatten. Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) unterbrach das Spiel und schickte beide Teams in die Kabine.
Das Spiel fand ohnehin unter erhöhter Polizeipräsenz statt, die Zuschauerkapazität war um mehrere Tausend Plätze reduziert worden. Mit Schmähgesängen gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) hatten sich beide Fanlager vor dem Anpfiff noch solidarisch gezeigt.