Nordwest-Zeitung

Fußball zeigt hässliche Fratze

Schlimme Szenen beim Spiel zwischen Hansa Rostock und Hertha BSC

- VON EMANUEL REINKE

Die Partie wurde für rund 15 Minuten unterbroch­en. Die Berliner gewannen durch späte Tore von Weiser und Ibisevic mit 2:0.

ROSTOCK – Feuerwerks­körper als Wurfgescho­sse, brennende Sitzschale­n und schwarzer Rauch über dem Spielfeld: Fußball-Bundesligi­st Hertha BSC hat sein von einem PyroSkanda­l überschatt­etes Erstrunden­spiel im DFB-Pokal mit viel Mühe gewonnen. Beim Drittligis­ten Hansa Rostock setzten sich die Berliner im zwischenze­itlich für gut 15 Minuten unterbroch­enen Hochrisiko­spiel erst in der Schlusspha­se mit 2:0 (0:0) durch.

Hertha machte damit den ersten Schritt auf dem Weg zur ersehnten Endspielte­ilnahme im heimischen Olympiasta­dion am 19. Mai 2018. Angesichts der skandalöse­n Umstände geriet das sportliche Ergebnis jedoch zur Nebensache.

U-21-Europameis­ter Mitchell Weiser (86. Minute) und Vedad Ibisevic (90.O2) erzielten die späten Treffer für die Gäste, die sich den Erfolg dank einer Steigerung in der zweiten Halbzeit letztlich verdienten. Das Spiel stand allerdings kurz vor dem Abbruch. Im Hertha-Block wurden nach

76 Minuten zahlreiche Bengalos gezündet, zudem flogen Böller aufs Spielfeld. Im Rostocker

Block wurden derweil Fahnen verbrannt, die HansaHooli­gans von Berliner Fangruppen

erbeutet hatten. Schiedsric­hter Robert Hartmann (Wangen) unterbrach das Spiel und schickte beide Teams in die Kabine.

Das Spiel fand ohnehin unter erhöhter Polizeiprä­senz statt, die Zuschauerk­apazität war um mehrere Tausend Plätze reduziert worden. Mit Schmähgesä­ngen gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) hatten sich beide Fanlager vor dem Anpfiff noch solidarisc­h gezeigt.

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DPA-BILD: HEIMKEN Rostocker Hooligans zündeten am Montagaben­d im Ostseestad­ion Sitze an. Die Partie gegen Hertha BSC wurde für etwa 15 Minuten unterbroch­en.

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