Lrei Mal kracht es am Bahnübergang
,chon zwei Menschen an selber Stelle gestorben: So reagiert die Deutsche Bahn
Zerfetzte Autowracks und erschütterte Helfer: Immer wieder kommt es an Bahnübergängen zu schweren Unfällen.
RIESTE/VECHTA – MntJllfalle Bahnübergang: Alle paar Tage kracht es irgendwo in Deutschland auf einem Überweg – am Sonntag gab es gleich drei Unfälle im Kreis Osnabrück, zwei Menschen starben. Die Ursachen für die Unfälle waren unterschiedlich: Einmal war Unaufmerksamkeit im Spiel, im anderen Fall wurde leichtsinnig eine Schranke umfahren, beim dritten Crash wurde ein Motorradfahrer von der Sonne geblendet.
Ein betroffener unbeschrankter Übergang, an dem 2013 bereits drei Menschen starben, soll nun gesichert werden. Das kündigten die Deutsche Bahn und die Gemeinde Rieste am Montag an. Rund 500 000 Euro werden investiert, obwohl der Wirtschaftsweg nur schwach befahren ist und auf der Regionalstrecke Osnabrück-VechtaBremen nur zwei Mal in der Stunde ein Triebwagen fährt.
Unaufmerksamkeit, auch da wo gefühlt fast nie ein Zug kommt, ist Hauptursache der Ein Toter, eine Schwerverletzte: Das ist die traurige Bilanz des Unfalls an einem Bahnübergang in Rieste (Landkreis Osnabrück).
Unfälle an Bahnübergängen, hieß es von der Deutschen Bahn.
Bislang hat der Bahnübergang an der Johanniterstraße in Rieste weder Schranke noch ein Warnlicht – am Sonntag fuhr ein 76 Jahre alter Autofahrer dort auf die Schienen und übersah die nahende Bahn. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Wagen aufgerissen und auf eine Wiese neben die Gleise geschleudert. Während der Rentner
am Unfallort starb, brachte ein Hubschrauber seine zwei Jahre jüngere Ehefrau mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik.
Ein Déjà-vu ist dies für die Unfallermittler: 2013 übersah hier ein 48-Jähriger eine Bahn, sein Auto wurde rund 200 Meter mitgeschleift, er und zwei Mitfahrerinnen waren auf der Stelle tot.
„Wir sind da ohnehin dran und erfassen, welche Übergänge gesichert werden sollen
und auf welche man verzichten kann“, sagte Riestes Bürgermeister Sebastian Hüdepohl am Montag. Von den 17 Bahnübergängen in Rieste seien 9 ungesichert.
Wenn ungesicherte, oft vor allem von Landwirten genutzte Überwege geschlossen werden, müssten Ersatzwege zum nächsten Übergang angelegt werden. Wie Rieste mühen sich auch andere Kommunen an der vor Jahren noch von der Stilllegung bedrohten Nebenbahn um die Schließung oder Sicherung von Übergängen mit Schranken oder Blinklichtern. Der Landkreis Vechta setzte sich dazu mit der Bahn zusammen.
Deutschlandweit ist die Zahl der Bahnübergangsunfälle seit Jahren rückläufig. Die Zahl sank von 247 in 2004 auf 154 in 2015, davon 23 in Niedersachsen. Insbesondere Unfälle an unbeschrankten Übergängen sind rückläufig, von 92 in 2010 auf 60 in 2015, wie die Deutsche Bahn mitteilte. 90 Prozent der Unfälle ereigneten sich aufgrund von Unaufmerksamkeit, Leichtsinn oder Unkenntnis.
Tödlicher Leichtsinn wird wohl auch den zweiten Unfall vom Sonntag ausgelöst haben. Ein 43 Jahre alter Rollerfahrer fuhr nach Angaben der Polizei an einem vor einer geschlossenen Schranke stehenden Auto in Dissen vorbei und umkurvte dann die Schranke. Auf dem Überweg wurde er von einem Zug erfasst und getötet.
Beim dritten Unfall in Badbergen wurde ein 55 Jahre alter Motorradfahrer nach Vermutung der Polizei von der tiefstehenden Sonne geblendet. Er prallte in die geschlossene Halbschranke und verletzte sich bei dem Sturz. Sein Motorrad rutsche gegen den nahenden Zug und wurde komplett zerstört.