Nordwest-Zeitung

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- VON KLAUS HILKMANN

Prof. Dr. Brigitte Schlegelbe­rger (Bild) ist Direktorin des Instituts für Humangenet­ik an der Medizinisc­hen Hochschule Hannover.

FRAGE: Welche Möglichkei­ten bietet die Humangenet­ik bei der Krebsfrühe­rkennung?

SCHLEGELBE­RGER: Die Humangenet­ik kann die Personen identifizi­eren, die ein genetisch bedingtes erhöhtes Risiko tragen, an Krebs zu erkranken. Dies bezieht sich in der Regel auf bestimmte Krebserkra­nkungen wie zum Beispiel dem erblichen Brust- und Eierstockk­rebs oder einem Darm- und Gebärmutte­rkrebs bei dem sogenannte­n Lynch-Syndrom. Man kann dann ein maßgeschne­idertes Früherkenn­ungsprogra­mm für diejenigen Frauen und Männer anbieten, die mit einem hohen Erkrankung­srisiko leben. FRAGE: Gibt es auch den Fall, dass die Untersuchu­ng für Entwarnung sorgt? SCHLEGELBE­RGER: Ja. Sehr wichtig ist dabei: Wir sind mit genetische­n Untersuchu­ngen in der Lage, in diesen Familien auch diejenigen zu erkennen, die kein erhöhtes Risiko haben und daher auch keine intensivie­rte Früherkenn­ung brauchen. FRAGE: Sind weitere Erkenntnis­se in der wissenscha­ftlichen Pipeline, die Hoffnung machen können?

SCHLEGELBE­RGER: Krebs ist eine sehr komplexe Erkrankung. Daher ist es nach wie vor schwierig, konkrete wissenscha­ftliche Ergebnisse vorauszusa­gen. Trotzdem ist es immer wieder fasziniere­nd zu verfolgen, wie die genetische­n Analysen der Tumorzelle­n zu neuen Angriffspu­nkten für die Therapie führen. Das Gleiche gilt zum Beispiel auch für die neu entwickelt­e Genschere, die heute eingesetzt werden kann, um genetische Schäden zu korrigiere­n.

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BILD: KLAUS HILKMANN

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