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Prof. Dr. Brigitte Schlegelberger (Bild) ist Direktorin des Instituts für Humangenetik an der Medizinischen Hochschule Hannover.
FRAGE: Welche Möglichkeiten bietet die Humangenetik bei der Krebsfrüherkennung?
SCHLEGELBERGER: Die Humangenetik kann die Personen identifizieren, die ein genetisch bedingtes erhöhtes Risiko tragen, an Krebs zu erkranken. Dies bezieht sich in der Regel auf bestimmte Krebserkrankungen wie zum Beispiel dem erblichen Brust- und Eierstockkrebs oder einem Darm- und Gebärmutterkrebs bei dem sogenannten Lynch-Syndrom. Man kann dann ein maßgeschneidertes Früherkennungsprogramm für diejenigen Frauen und Männer anbieten, die mit einem hohen Erkrankungsrisiko leben. FRAGE: Gibt es auch den Fall, dass die Untersuchung für Entwarnung sorgt? SCHLEGELBERGER: Ja. Sehr wichtig ist dabei: Wir sind mit genetischen Untersuchungen in der Lage, in diesen Familien auch diejenigen zu erkennen, die kein erhöhtes Risiko haben und daher auch keine intensivierte Früherkennung brauchen. FRAGE: Sind weitere Erkenntnisse in der wissenschaftlichen Pipeline, die Hoffnung machen können?
SCHLEGELBERGER: Krebs ist eine sehr komplexe Erkrankung. Daher ist es nach wie vor schwierig, konkrete wissenschaftliche Ergebnisse vorauszusagen. Trotzdem ist es immer wieder faszinierend zu verfolgen, wie die genetischen Analysen der Tumorzellen zu neuen Angriffspunkten für die Therapie führen. Das Gleiche gilt zum Beispiel auch für die neu entwickelte Genschere, die heute eingesetzt werden kann, um genetische Schäden zu korrigieren.