Nordwest-Zeitung

Auf bitteren Absturz folgt Neuanfang

SG VTB/Altjührden will mit Drei-Jahres-Plan zurück in die Dritte Liga

- VON HENNING BUSCH

Der Verein hat eine bewegte Geschichte hinter sich. In der Viertklass­igkeit haben die Vareler nun viele schwere Derbys vor der Brust.

ALTJÜHRDEN – Für die Handballer der SG VTB/Altjührden beginnt an diesem Wochenende eine neue Zeitrechnu­ng. Mehr als 35 Jahre lang gehörte der Verein (der zwischenze­itlich als HSG Varel und HSG VarelFries­land firmierte) praktisch zum Inventar der Zweiten Liga oder zumindest der damaligen Regionalli­ga, später Dritten Liga. Nach dem äußerst schmerzhaf­ten Absturz in die Oberliga in der Vorsaison, als man auch in der Abstiegsre­legation den Hebel nicht mehr umlegen konnte, haben die Verantwort­lichen des schon länger taumelnden Traditions­clubs die Weichen vor der Spielzeit 2017/2018 auf Neustart gestellt.

Neue Führungsri­ege

Zunächst gab es den von Kritikern schon länger geforderte­n Umbruch in der Führungseb­ene. Neuer Kopf der SG ist Piet Ligthart. „Wir wollen binnen drei Jahren wieder zurück in die Dritte Liga, werden uns dabei aber nicht verrückt machen lassen“, setzt der langjährig­e Physiother­apeut der Mannschaft, der von einem neunköpfig­en Kompetenzt­eam unterstütz­t wird, auf einen besonnenen Neuaufanfa­ng. Legt sich weiterhin für die SG VTB/Altjührden ins Zeug: Kapitän und Abwehrchef Helge Janßen

Der Gesellscha­fter und Geschäftsf­ührer der HSG Varel-Friesland UG (wirtschaft­licher Träger der Mannschaft) hat damit Enno Ulffers abgelöst. Mit ihm hatte 1974 der Aufstieg des Leistungsh­andballs in Altjührden begonnen, den kein anderer wie der heute 85-Jährige gefördert und begleitet hat.

Zudem zog sich Ende Mai Lothar Brecht nach mehr als

25 Jahren als Teamverant­wortlicher und Gesellscha­fter zurück. Als neuer Sportliche­r Leiter fungiert nun Andre Seefeldt. „Wir versuchen, aus alten Fehlern zu lernen und neu anzufangen“, erklärt der langjährig­e SG-Torwart.

Für die Altjührden­er waren in der Vergangenh­eit namhafte Trainer wie Nico Beslac oder Peter Kalafut aktiv. Die Spielzeite­n 2000/2001 (unter Mikail Wasiljew) und 2001/ 2002 (unter Arek Blacha) waren mit Rang drei in der Tabelle die erfolgreic­hsten. Hervorgega­ngen sind aus der Manfred-Schmidt-Sporthalle zudem die späteren deutschen Nationalsp­ieler Johannes Bitter (Weltmeiste­r von 2007) und Jan Fegter (Olympia-Teilnehmer von 1996) sowie diverse weitere Bundesliga-Profis wie Ralf Koring oder Jan-Philip Willgerodt.

Abstieg auf Raten

Doch die glorreiche­n Zeiten sind inzwischen Geschichte, das Abrutschen in die Viertklass­igkeit war ein Abstieg auf Raten, da der Kader sowohl qualitativ als auch quantitati­v mangels finanziell­er Möglichkei­ten zuletzt immer weiter ausgedünnt wurde – und das nötige energische Gegensteue­rn der Verantwort­lichen ausblieb.

Nun hat sich die neue Führungsri­ege einen Drei-JahresPlan zurechtgel­egt. In diesem Zeitraum soll unter der Regie des neuen Spielertra­iners Ivo Warnecke (TvdH Oldenburg) und Co-Trainers Ralf Koring der Sprung zurück in die Drittklass­igkeit gelingen. Mit einer runderneue­rten Mannschaft (5 Abgänge, 6 Zugänge) kein leichtes Unterfange­n.

In die Saison startet das Team an diesem Samstag um 18.30 Uhr. Dann treten die SG-Handballer beim Aufsteiger TuS Rotenburg an. Das erste Heimspiel folgt am Samstag, 9. September, gegen den TV Cloppenbur­g.

Fünf Mannschaft­en

aus dem Oldenburge­r Land spielen in der Handball Oberliga Nordsee. Am ersten Spieltag gibt es sogleich ein Derby, wenn an diesem Samstag (17 Uhr) der Elsflether TB auf den VfL Edewecht trifft. Der TV Neerstedt spielt an diesem Samstag (19.30 Uhr) bei der HSG Barnstorf/ Diepholz, der TV Cloppenbur­g startete am Freitagabe­nd mit einem 28:33 gegen den SV Beckdorf in die Saison.

Der Meister

der Oberliga Nordsee steigt in die 3. Liga auf. Regulär steigen die letzten beiden Mannschaft­en ab.

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BILD: INGO BÖGER

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