Nordwest-Zeitung

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Bürger äußern sich zu Entwurf – Weiße Fassade für viele zu großflächi­g und dominant

- VON KARSTEN RÖHR

Die Präsentati­on der Entwürfe hat ein großes Echo ausgelöst. Viele NWZ-Leser sind nicht überzeugt, manche auch strikt dagegen.

OLDENBURG – Esistgerad­eeiniges los in dem sonst weniger belebten Gang der Schlosshöf­e, der an die Häusing neben der BLB anschließt. Der Grund dafür sind die Pläne für einen möglichen Neubau des Marktcarré­s (Unternehme­nsentschei­dung bis Endes des Jahres). Das Thema beschäftig­t die Bürger – das zeigt sich hier und auch in Online-Foren wie Facebook. Auch die Stadt hat sich am Freitag auf Anfrage zu dem Thema eingelasse­n – und zwar kritisch (siehe Bericht unten).

Ina Brandes gehört zu den vielen, die sich seit Donnerstag in den Schlosshöf­en informiert haben. Sie sagt: „Warum wird bei solchen wichtigen Themen nicht die Bevölkerun­g zumindest mal gefragt?“Für Rüdiger Brandes stellt sich die Frage, „warum man das Gebäude nicht von der Baumgarten­straße aus erneuert und die Fassade belässt“. Er macht sich wegen des geplanten Eingriffs auch Sorgen um das benachbart­e, alte Eckhaus und lehnt den Siegerentw­urf ab: „Ist für mich altägyptis­che Pyramiden-Architektu­r.“Andere fragen sich, „ob die BLB nach der Übernahme durch die Nord/LB die nötigen 35 Millionen für das Projekt hat“. Haben sich die Pläne am Freitag aus der Nähe angesehen (v.li.): Johann und Inge Behmann und Joachim Poppelmaye­r sowie ein Passant aus Cloppenbur­g.

Kerstin Gade steht ebenfalls vor den Entwürfen. Sie sagt: „Ich finde das total hässlich, das passt so überhaupt nicht hierher, auch weil das Umfeld nicht berücksich­tigt wird.“Sie könnte sich eine Kombinatio­n aus dem Entwurf von Hilmes Lamprecht, der ihr aber zu dunkel ist, mit einem hellen Neubau vorstellen – „aber bitte nicht nur diesen Neo-Stil“. Hier müsse „angepasst modernisie­rt werden, und nicht Klötze bauen, weil’s gerade ,in’ ist“. Gilde Winzenburg findet „den Siegerentw­urf viel zu glatt“.

Auf Facebook gibt es ebenfalls viele Reaktionen, auch positive. Ein Nutzer schreibt: „Die Unterteilu­ng der Front in verschiede­ne Giebel ist grundsätzl­ich gut, lockert die Fassade auf, sollte aber noch

stärker akzentuier­t werden.“

Henning Schröder, SPDVorstan­d des Ortsverein­s Mitte-Nord & Donnerschw­ee, schreibt: „,Der weiße Riese’. Gruselig. Passt überhaupt nicht zu der Prägung des Marktes durch den Rotklinker von Rathaus und Lambertiki­rche. Sieht aus, als hätte jemand eine bestehende, historisch­e Fassadenfr­ont komplett mit Rigips-Platten zugetacker­t. Da waren ja schon die Großherzög­e vor Jahrhunder­ten mit ihrem für damalige

Zeiten sensatione­ll quietschge­lben Schloss mutiger und originelle­r.“

Für Malte Priesmeyer ist der Siegerentw­urf „nicht Fisch, nicht Fleisch – da hat jemand versucht, eine historisch­e Form aufzunehme­n und dann die falsche Farbe drangeklei­stert. Oder sich für den Bruch mit der rot geklinkert­en Farbgebung entschiede­n, hatte dann aber nicht den Mut zu einer modernen Form. So oder so: Halbherzig und misslungen“.

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BILD: MARTIN REMMERS

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