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Bürger äußern sich zu Entwurf – Weiße Fassade für viele zu großflächig und dominant
Die Präsentation der Entwürfe hat ein großes Echo ausgelöst. Viele NWZ-Leser sind nicht überzeugt, manche auch strikt dagegen.
OLDENBURG – Esistgeradeeiniges los in dem sonst weniger belebten Gang der Schlosshöfe, der an die Häusing neben der BLB anschließt. Der Grund dafür sind die Pläne für einen möglichen Neubau des Marktcarrés (Unternehmensentscheidung bis Endes des Jahres). Das Thema beschäftigt die Bürger – das zeigt sich hier und auch in Online-Foren wie Facebook. Auch die Stadt hat sich am Freitag auf Anfrage zu dem Thema eingelassen – und zwar kritisch (siehe Bericht unten).
Ina Brandes gehört zu den vielen, die sich seit Donnerstag in den Schlosshöfen informiert haben. Sie sagt: „Warum wird bei solchen wichtigen Themen nicht die Bevölkerung zumindest mal gefragt?“Für Rüdiger Brandes stellt sich die Frage, „warum man das Gebäude nicht von der Baumgartenstraße aus erneuert und die Fassade belässt“. Er macht sich wegen des geplanten Eingriffs auch Sorgen um das benachbarte, alte Eckhaus und lehnt den Siegerentwurf ab: „Ist für mich altägyptische Pyramiden-Architektur.“Andere fragen sich, „ob die BLB nach der Übernahme durch die Nord/LB die nötigen 35 Millionen für das Projekt hat“. Haben sich die Pläne am Freitag aus der Nähe angesehen (v.li.): Johann und Inge Behmann und Joachim Poppelmayer sowie ein Passant aus Cloppenburg.
Kerstin Gade steht ebenfalls vor den Entwürfen. Sie sagt: „Ich finde das total hässlich, das passt so überhaupt nicht hierher, auch weil das Umfeld nicht berücksichtigt wird.“Sie könnte sich eine Kombination aus dem Entwurf von Hilmes Lamprecht, der ihr aber zu dunkel ist, mit einem hellen Neubau vorstellen – „aber bitte nicht nur diesen Neo-Stil“. Hier müsse „angepasst modernisiert werden, und nicht Klötze bauen, weil’s gerade ,in’ ist“. Gilde Winzenburg findet „den Siegerentwurf viel zu glatt“.
Auf Facebook gibt es ebenfalls viele Reaktionen, auch positive. Ein Nutzer schreibt: „Die Unterteilung der Front in verschiedene Giebel ist grundsätzlich gut, lockert die Fassade auf, sollte aber noch
stärker akzentuiert werden.“
Henning Schröder, SPDVorstand des Ortsvereins Mitte-Nord & Donnerschwee, schreibt: „,Der weiße Riese’. Gruselig. Passt überhaupt nicht zu der Prägung des Marktes durch den Rotklinker von Rathaus und Lambertikirche. Sieht aus, als hätte jemand eine bestehende, historische Fassadenfront komplett mit Rigips-Platten zugetackert. Da waren ja schon die Großherzöge vor Jahrhunderten mit ihrem für damalige
Zeiten sensationell quietschgelben Schloss mutiger und origineller.“
Für Malte Priesmeyer ist der Siegerentwurf „nicht Fisch, nicht Fleisch – da hat jemand versucht, eine historische Form aufzunehmen und dann die falsche Farbe drangekleistert. Oder sich für den Bruch mit der rot geklinkerten Farbgebung entschieden, hatte dann aber nicht den Mut zu einer modernen Form. So oder so: Halbherzig und misslungen“.