Nordwest-Zeitung

Eiiegendes Auge über der Party

Feuerwehr erprobt die Einsatzmög­lichkeiten von Drohnen

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Mit Luftaufnah­men von der Drohne aus kann die Feuerwehr unter anderem Bewegungsm­uster großer Menschenme­ngen erkunden, wie hier am Rathausmar­kt.

Die Drohne soll den Brandschüt­zern im Einsatz einen besseren Überblick verschaffe­n. Beim Stadtfest-Flug hatten sie vor allem die Bewegungen der Menschenme­nge im Blick.

OLDENBURG – Je zwei rote und grüne Lichter am Oldenburge­r Abendhimme­l deuten auf den Flugkörper hin, der über der Innenstadt seine Kreise zieht. Er gehört Markus Hedemann von der Oldenburge­r Feuerwehr. Er und André Heitkamp wollen mit dem Probeflug vom Parkhaus am Waffenplat­z aus übers Stadtfest vor allem die Einsatzmög­lichkeiten testen, um eine Anschaffun­g für die Feuerwehr zu planen. „Drohnen können bei der Lageerkund­ung helfen“, erklärt André Heitkamp. „Man hat von oben einen besseren Überblick über das Einsatzgeb­iet. In der Regel stehen wir ja erst einmal am Außenring und suchen im Notfall Markus Hedemann hat für den Test seine private Drohne zur Verfügung gestellt.

den besten Angriffswe­g. Aus der Luft können wir auf Anhieb sehen, welcher Weg frei ist oder wo sich flüchtende Menschen hinbewegen. Auch bei Fabrikbrän­den bekommen wir so schnell einen Überblick, ohne einen Hubschraub­er anzuforder­n.“

Menschenan­sammlungen bietet an diesem Abend das Stadtfest als Anschauung­smaterial. Vom Julius-MosenPlatz gleitet der Quadrocopt­er in rund 40 Metern Höhe über

die Haarenstra­ße und die Mottenstra­ße, zieht anschließe­nd herüber in Richtung Lappan und Lange Straße und erkundet die Lage am Schloßplat­z und auf dem Rathausmar­kt. Per Smartphone, das an der Fernbedien­ung angebracht ist, sieht Markus Hedemann die Aufnahmen der fliegenden Kamera, die er auf Knopfdruck wahlweise als Fotos oder Videos abspeicher­n kann. „Das sieht gut aus“, freut sich Hedemann.

„Dank der Straßenbel­euchtung und den Lichtern aus den Geschäften kann man sehr gut sehen, wo die Menschen laufen.“

Drei Jugendlich­e haben sich auf das Parkdeck verirrt. Sie bestaunen das „fliegende Auge“und fachsimpel­n mit den Feuerwehrm­ännern über Flughöhen und Geschwindi­gkeiten. Rund 150 Meter hat sich die Drohne inzwischen über die Stadt erhoben. „Privatflüg­e dürfen maximal 100 Meter hoch sein“, betont Heitkamp. „Und über der Innenstadt sind sie ohnehin verboten, allein schon wegen des Persönlich­keitsschut­zes. Die könnten ja auch in Fenster oder Gärten hinein filmen.“

Nach zwei Flügen von je 20 Minuten sind die Akkus leer und die Brandschüt­zer zufrieden. „Jetzt klären wir intern, welche Funktionen wir brauchen“, sagt Heitkamp. So könnte die Drohne theoretisc­h auch eine Wärmebildk­amera tragen. „Aber das ist eher was für die Kollegen im Landkreis, etwa um Vermisste im Kornfeld zu suchen“, sagt Hedemann. „In der Stadt brauchen wir das eher nicht.“

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BILD: MARKUS HJDJMANN
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BILD: JJNS SCHÖNIG

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