Jeden Tag eine andere Badebucht
1nselhüpfen in Kvarner Bucht und Dalmatien – Mit dem Schiff von Rijeka bis Zadar
Die kroatische Adria gehört zu den beliebtesten Bade- und Unterwassergebieten. Mit einer Motorjacht hat man das schwimmende Hotel stets dabei.
RIJEKA – Es ist früher Abend, als die „M/Y Vita“den Hafen von Rab anläuft. Die Altstadt mit ihren Bauten aus der Frühromanik und den vier Glockentürmen ähnelt einem Viermaster. Der höchste ist 26 Meter hoch und gehört zur ehemaligen Kathedrale der heiligen Maria zur Himmelfahrt. Seinen Zwillingsbruder werden wir in Zadar sehen, das wir auf unserer siebentägigen Tour ebenfalls besuchen.
Guide Janna bringt uns die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten der durch die Venezianer geprägten Stadt näher, die auf der gleichnamigen Insel liegt. Zu ungewöhnlicher Berühmtheit gelangte Rab 1936, als der britische ExKönig Edward bei einem Besuch mit seiner Geliebten Wallis Simpson auf der Liebesinsel einen Nacktbadestrand eröffnete. FKK kam allerdings erst zu Titos Zeiten so richtig in Mode, genießt aber bis heute einen hohen Stellenwert.
Begonnen hat unsere Reise durch die Kvarner Bucht, eine Melange aus Inseln, Küste und Gebirge, einen Tag zuvor im Hafen von Rijeka, der drittgrößten Stadt Kroatiens, die für ihre Altstadt, ihren Karneval und ihre zahlreichen Festivals bekannt ist. Wer der Sommerhitze der Küste einmal entfliehen will, ist in kürzester Zeit in einem Wald und in den Bergen im Ucka-Gebirge, im Platak-Gebirge oder auf der Hochebene Gorski mit ihren Nationalparks.
Uns tangiert die große Hitze nicht, denn auf dem Wasser weht immer ein leichter Fahrtwind und das Sonnendeck mit seinen bequemen Rattan-Liegen ist durch ein leicht transparentes Dach geschützt. Mit einem kühlen Drink lässt sich auch die größte Hitze dort gut ertragen.
Kapitän Silvio Vukovic (54) liebt und lebt seinen Job, den er seit über 30 Jahren macht – Unverwechselbares Profil: Das venezianisch geprägte Rab ist bekannt für seine Kirchtürme. früher einem Motorsegler und seit 2014 auf der „M/Y Vita“, die nach seinen Vorstellungen gebaut wurde. Vukovic ist nicht nur Kapitän, sondern auch Eigner der 37-MeterYacht, die mit 18 klimatisierten Kabinen Platz für 38 Gäste bietet. Mit knapp fünf Jahren sind die Zwillinge Emilia und Konstantin aus Passau die jüngsten, Annelie (78) und Bodo (80) aus München die ältesten Passagiere.
Ein kleines, engagiertes Team schmeißt den Laden an
Bord. Jeden Morgen um 8 Uhr läutet die Glocke zum Frühstücksbuffet, um 12.30 Uhr gibt es Mittagessen. Dazwischen liegen einige Meilen Fahrt vom Hafen bis zur ersten einsamen Badebucht.
Täglich zaubert der Koch in der engen Kombüse erstaunlich leckere Drei-Gänge-Menüs, die von den Kellnern Kruno und Gloria serviert werden. Jeden Abend liegt das Schiff in einem anderen Hafen, und die Gäste können die Städtchen und die landestypische
Küche in einer Konoba (kleines Restaurant) entdecken.
Auch Kapitän Vukovics Söhne Branimir und Petar packen mit an, wenn es heißt, in einer Bucht den Anker auszuwerfen und mit der Leine ans gegenüberliegende Ufer zu schwimmen, um das Schiff sicher zu vertäuen. Danach werden die beiden Badeleitern am Heck ins Wasser gelassen. Erwachsene und Kinder stehen gleichermaßen in den Startlöchern, um sich bei 38 Grad Lufttemperatur ins kristallklare, türkisblaue Wasser der Adria zu stürzen.
Zu den Höhepunkten der Reise, die auch in Rijeka endet, gehört die Durchquerung des Nationalparks Kornati, mit 147 Inseln die größte und dichteste Inselansammlung im Adriatischen Meer. Nobelpreisträger George Bernhard Shaw schrieb darüber: „Am letzten Schöpfungstag wollte Gott sein Werk krönen, so schuf er aus Tränen, Sternen und Atem die Kornaten.“