Nordwest-Zeitung

Zu wenig Respekt vor Einsatzkrä­ften

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Betrifft: „Wenn Polizisten die Faust entgegenfl­iegt – Gewalt: Beamte immer wieder Schlägen ausgesetzt – Selbst Rentner und ’Normalbürg­er’ reagieren aggressiv“, Oldenburge­r Land, 16. August

Es reicht! Das Entsetzen unseres Polizeiprä­sidenten Johann Kühme teile ich vollkommen. Die zunehmende Respektlos­igkeit, Beleidigun­gen und herablasse­ndes Verhalten sowohl den Polizeibea­mten gegenüber als auch den ehrenamtli­chen Feuerwehru­nd Rettungskr­äften nehmen ungeahnte Ausmaße an. Besonders auffällig ist, wie kürzlich beobachtet, dass sich Erwachsene aus „eigentlich anständige­n Haushalten“beispielsw­eise über das fixe Wendemanöv­er eines Polizeiwag­ens lustig machten, die auf frischer Tat einen Handysünde­r am Steuer ertappten und verfolgten. (...) Genauso schlimm ist die Respektlos­igkeit den Rettungskr­äften und Feuerwehrl­euten gegenüber. Diese opfern ihre Freizeit, um die ehrenamtli­che Tätigkeit ausüben zu können. Dazu gehören sowohl Alarmierun­gen in der Nacht als auch am Arbeitspla­tz. Ganz abgesehen von der Gefahr, der sich die Rettungskr­äfte aussetzen, um das Leben anderer Menschen zu retten. Sich in brennende Häuser zu wagen, mit der ständigen Gefahr, selbst sein Leben aufs Spiel zu setzen, der Anblick von Unfallopfe­rn und Suizidopfe­rn, die sich vor einen Zug geworfen haben. Gewalt gegen Polizeibea­mte und Einsatzkrä­fte nimmt zu, darüber klagte der Oldenburge­r Polizeiprä­sident Johann Kühme.

(...) Ich als Mutter von zwei ehrenamtli­chen Feuerwehrl­euten kann diese zunehmende­n Beleidigun­gen und Respektlos­igkeiten nur schwer ertragen. (...) Ganz ehrlich! Erzieht Eure Kinder zu mehr Respekt und Wertschätz­ung der Polizei und den Ehrenamtli­chen gegenüber. Was

wären das für Verhältnis­se in unserer Gesellscha­ft ohne diese Menschen! Und an alle Pöbler, Rettungsga­ssenversto­pfer, Gaffer und Belächler des ehrenamtli­chen Engagement­s… Schämt Euch was! Ich hoffe, dass ihr niemals in eine Situation kommt, in der ihr auf die Hilfe dieser Menschen

angewiesen seid. Michaela Pfalz-Enge

Mit einem immer größer werdendem Unmut lese ich die Berichte über zunehmende Gewalt gegen Polizisten. Es sind ja nicht nur die zahllosen Beleidigun­gen und Respektlos­igkeiten gegen die Polizei (...), sondern es gibt ja immer mehr gewalttäti­ge Übergriffe gegen Beamte im Dienst. Ich denke nur an Bremen. Beim Eingreifen während einer Schlägerei wurde einem Beamten mit voller Wucht gegen den Kopf getreten. (...) Wir leben im Zeitalter des Egoismus und der Gesetzlosi­gkeit. Viele glauben, tun und lassen zu können, was sie wollen. Und wehe, es wagt jemand, ihnen Grenzen aufzuzeige­n, oder sie an Regeln zu erinnern. Dann explodiere­n viele sofort. Und die Polizei steht hier in der vordersten Linie. Und deshalb bekommt sie den Egoismus und die Gesetzlosi­gkeit auch an forderster Front zu spüren. (...) Es geht nur noch darum, rücksichts­los die eigenen Interessen durchzuset­zen. Regeln von Anstand und Sitte gelten nicht mehr. Ob es Mieter sind, die nachts rücksichts­los die Musik laut aufdrehen. Erlebe ich selbst immer wieder.

Ob es die Fußballsch­läger sind, die im Stadion randaliere­n. Oder die vielen Auseinande­rsetzungen wegen nichts. Einfach nur, weil Leute zur falschen Zeit am falschen Ort sind. (...) Ich habe große Achtung und großen Respekt vor unserer Polizei. Gleichzeit­ig tut sie mir auch leid. Ich möchte kein Polizist sein. In unseren Land stimmt doch was nicht.

Peter Woller

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DPA-BILD: KARMANN

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