Nach 13 Jahr
HAMBURG – Jupiter kann im September noch in der ersten Monatshälfte in der fortgeschrittenen Abenddämmerung gesehen werden. Im Fernglas erkennt man die vier großen Monde des Riesenplaneten am Westhimmel knapp über dem Horizont.
Noch zahlreiche kleinere Monde umrunden Jupiter. Im Juni dieses Jahres wurden zwei weitere winzige Möndchen von knapp zwei Kilometern Durchmesser entdeckt. Damit steigt die Zahl bekannter Jupitertrabanten auf 69, wobei die beiden winzigen Monde auf langgestreckten und zur Jupiterbahn stark geneigten Bahnen laufen. Da sie den Riesenplaneten retrograd umkreisen, also entgegengesetzt dem allgemeinen Umlaufsinn im Sonnensystem, ist davon auszugehen, dass sie einst von Jupiter eingefangen wurden.
Schönstes Himmelsobjekt am Abendhimmel ist der ringgeschmückte Planet Saturn. Er hält sich im Sternbild Schlangenträger auf, dessen Sterne so lichtschwach sind, dass sie kaum zu sehen sind. Leicht zu erkennen ist hingegen Antares, roter Überriesenstern im Skorpion. Saturn steht ein wenig nordöstlich von Antares. Bei 200-facher Vergrößerung sieht das derzeit weit geöffnete Ringsystem prächtig aus: Man blickt auf die Nordseite der Ringe und auf die Nordhalbkugel des Saturns.
Am 15. September soll die Raumsonde Cassini in einer Kamikaze-Mission in die Saturn-Atmosphäre eindringen und verglühen. Cassini wurde 1997 gestartet. Nach einer siebenjährigen Reise schwenkte sie 2004 in eine Umlaufbahn ein und wurde zu einem künstlichen Satelliten des Saturns. Die für vier Jahre geplante Mission wurde auf 13 Jahre ausgedehnt.
Um die Monatsmitte taucht endlich Mars wieder am Morgenhimmel auf. Damit ergibt sich eine nette Planetenparade frühmorgens am Osthimmel. Zu den drei Planeten Venus, Mars und Merkur gesellt sich am 18. die schmale Sichel des abnehmenden Mondes. Dabei bedeckt der Erdtrabant den Königsstern Regulus. Die Sternbedeckung ist von Afrika und Asien aus beobachtbar.