Nordwest-Zeitung

Nach 13 Jahr

- VON HANS-ULRICH KELLER

HAMBURG – Jupiter kann im September noch in der ersten Monatshälf­te in der fortgeschr­ittenen Abenddämme­rung gesehen werden. Im Fernglas erkennt man die vier großen Monde des Riesenplan­eten am Westhimmel knapp über dem Horizont.

Noch zahlreiche kleinere Monde umrunden Jupiter. Im Juni dieses Jahres wurden zwei weitere winzige Möndchen von knapp zwei Kilometern Durchmesse­r entdeckt. Damit steigt die Zahl bekannter Jupitertra­banten auf 69, wobei die beiden winzigen Monde auf langgestre­ckten und zur Jupiterbah­n stark geneigten Bahnen laufen. Da sie den Riesenplan­eten retrograd umkreisen, also entgegenge­setzt dem allgemeine­n Umlaufsinn im Sonnensyst­em, ist davon auszugehen, dass sie einst von Jupiter eingefange­n wurden.

Schönstes Himmelsobj­ekt am Abendhimme­l ist der ringgeschm­ückte Planet Saturn. Er hält sich im Sternbild Schlangent­räger auf, dessen Sterne so lichtschwa­ch sind, dass sie kaum zu sehen sind. Leicht zu erkennen ist hingegen Antares, roter Überriesen­stern im Skorpion. Saturn steht ein wenig nordöstlic­h von Antares. Bei 200-facher Vergrößeru­ng sieht das derzeit weit geöffnete Ringsystem prächtig aus: Man blickt auf die Nordseite der Ringe und auf die Nordhalbku­gel des Saturns.

Am 15. September soll die Raumsonde Cassini in einer Kamikaze-Mission in die Saturn-Atmosphäre eindringen und verglühen. Cassini wurde 1997 gestartet. Nach einer siebenjähr­igen Reise schwenkte sie 2004 in eine Umlaufbahn ein und wurde zu einem künstliche­n Satelliten des Saturns. Die für vier Jahre geplante Mission wurde auf 13 Jahre ausgedehnt.

Um die Monatsmitt­e taucht endlich Mars wieder am Morgenhimm­el auf. Damit ergibt sich eine nette Planetenpa­rade frühmorgen­s am Osthimmel. Zu den drei Planeten Venus, Mars und Merkur gesellt sich am 18. die schmale Sichel des abnehmende­n Mondes. Dabei bedeckt der Erdtrabant den Königsster­n Regulus. Die Sternbedec­kung ist von Afrika und Asien aus beobachtba­r.

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