Nur mit Rückmeldung reisen
Michael Kumpfmüller über seine Pläne für den Literarischen Landgang
Der Schriftsteller(56) erkundet in den nächsten Tagen die Region – als Stipendiat der Kulturstiftung der Öffentlichen <ersicherungen. Der Berliner =ill dabei gan> „unschuldig“?orgehen.
FRAGE: Sie ind allein chon beruflich viel unterweg ei en Sie eigentlich noch gern KUMPFMÜLLER: Ich habe ein ambivalentes Verhältnis dazu. Beruflich muss ich tatsächlich viel reisen, auch ins Ausland. Aber ich frage mich immer: Was ist eigentlich der Sinn der Reise? FRAGE: nd wa Sinn der ei e KUMPFMÜLLER: Die Reise selbst. Wir leben ja in einer Bilderflutwelt und wissen angeblich immer schon vorher, wie alles aussieht, bevor wir dort waren. Das beste Beispiel ist New York. Als ich dort war, war ich furchtbar enttäuscht, weil das New York in den Filmen einfach besser ist. FRAGE: nd an wa den en Sie al erliner wenn Sie den St dtena en el enhor t h!ren KUMPFMÜLLER: Bei Delmenhorst fällt mir sofort Element of Crime mit dem Delmenhorst-Song ein. Mag ich sehr. FRAGE: nd bei "ldenburg KUMPFMÜLLER: Da habe ich neulich an Ulrike Meinhof gedacht, die in Oldenburg zur Schule ging. Solche Sachen weiß ich. Auch dass die Landschaft im Oldenburger Land eher flach ist – worüber ich mich sehr freue. Hauptsache es regnet nicht. Ursprünglich wollte ich ja mit einem Mofa reisen . . . FRAGE: avon
o en KUMPFMÜLLER: Man hat mich davon abgebracht, die Entfernungen sind einfach zu groß und das Wetter gegenwärtig zu unbeständig. Jetzt werde ich mein Auto nutzen und so viel wie möglich laufen und schauen. FRAGE: #aben Sie ich $e%iell auf die ei e durch "ldenbur ger &and vorbereitet i t der tiefere ind Sie abge Will in der nächsten Woche das Oldenburger Land erkunden: der Berliner Autor Michael Kumpfmüller
KUMPFMÜLLER: Wir laufen alle immer mit zu vielen Bildervorräten in unseren Köpfen herum. Für diese Reise habe ich mir vorgenommen, so wenig wie möglich zu wissen. Ich versuche, ein unbeschriebenes Blatt zu sein. Ich habe hier in Berlin wahnsinnig hohe Stapel mit Broschüren und Prospekten von Fremdenverkehrsvereinen aus dem Nordwesten liegen, aber eigentlich
möchte ich erst mal nicht viel wissen. Ein wenig Abenteuer soll schon sein. Ich versetze mich also in einen künstlichen Zustand der Unschuld. FRAGE: 'erden Sie ich bei
ei en viele (oti%en achen KUMPFMÜLLER: Kürzlich war ich in Sibirien. Da habe ich schon nach dem ersten Tag aufgehört, mir genauere Notizen zu machen. Der Schreibprozess muss immer geplant
werden, sicher, aber ich will offen sein, sehen, was da kommt. Ich will Eindrücke sammeln und irgendwann danach die inneren Bilder aufzeichnen, die wichtig sind. FRAGE: ) *r+h,ahr -./0 eh ren Sie %ur+c und le en i "ldenburger &and )hre 1e2te vor KUMPFMÜLLER: Ich hoffe, die Menschen wird mein fremder Blick auf Land und Leute interessieren, auf das, was ihnen ja nur zu gut vertraut ist. Das ist meine Idee. Ich verstehe mich als wandernden Zeugen. FRAGE: ) t der 3&iterari che &andgang4 ein einfall reiche Sti$endiu KUMPFMÜLLER: Das Stipendium ist großartig. Sozusagen „Reisen mit Rückmeldung“: eine wunderbare Kombination