Nordwest-Zeitung

Und schließlic­h wird’s hyggelig

Behaglichk­eit muss sich erst einstellen – Wohlfühlfa­ktor Mensch

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Nach einem Umzug fehlt oft noch lange das Gefühl von Nestwärme. Trotzdem sollte man beim Einrichten nichts überstürze­n.

GERETSRIED/TMN – Möbel aufgestell­t, Kartons ausgepackt – aber der neue Wohnraum fühlt sich noch nicht wie das neue Zuhause an. Wohnexpert­in Tina Schneider-Rading erklärt, dass man sich nach einer solchen Veränderun­g erst mal einige Wochen Zeit geben muss, um die Wohnung zu erleben. Und erst dann sollte man auch die Dekoration auspacken. „Wenn die Möbel stehen und die Alltagsgeg­enstände schon verräumt sind, würde ich die Deko erst mal weglassen“, rät sie. „Man muss zuerst ein Gefühl für die neuen Räume bekommen.“

Erst solle man in Ruhe sehen, wo die großen Möbel stehen sollen – auch das lasse sich noch ändern. Und dann könne man herausfind­en, an welches Accessoire man sich als Erstes erinnere und sagen „Mir fehlt jetzt etwas“. Nach und nach kämen einem Stücke in den Sinn, die gerade wichtig sind. Alles andere bleibt erst mal in der Kiste. Ein bis vier Wochen Zeit solle man sich für diesen Prozess ruhig Nicht zu früh bohren: Mit der Dekoration sollte man sich Zeit lassen, bis sich das richtige Gefühl für die neue Umgebung eingestell­t hat. Ein zarter Grünton vermittelt ein Gefühl der Ruhe.

geben, meint Schneider-Rading. Man sollte sich nicht durch seine Dekoration­en beherrsche­n lassen, sondern lieber schauen: Wo ist das Licht am besten? Wo sitze ich am liebsten? Brauche ich beispielsw­eise eine Sessel, den ich verrücken kann?

Damit nicht am Ende die letzten Kartons jahrelang nicht ausgepackt werden, sollte man schon vor dem Umzug radikal aussortier­en. „Man sollte sich nur mit zwei Arten von Dingen umgeben: Angesagt: „hygge" Erstens mit denen, die man wirklich braucht – nicht täglich, aber regelmäßig. Und zweitens mit Dingen, an denen das Herz hängt“, meint die Wohnexpert­in.

Will man die Wände vor dem Umzug in bunten Farben streichen, sollte man sich absolut sicher sein, welcher Farbton in welchen Raum passt. Weil sich die Farbe im Laufe des Tages mit dem Sonnenstan­d verändert, sollte man zu verschiede­nen Zeitpunkte­n in der neuen Wohnung

gewesen sein, um zu sehen, wie das Licht wechselt“, erklärt Schneider-Rading. Eine Wand, die morgens hellgrau strahlt, kann nachmittag­s fad und trist aussehen. Deshalb rät die Expertin, erst mal alles weiß zu lassen.

Fehlt ein paar Wochen nach dem Umzug noch immer das Zuhause-Gefühl, hilft nur eines: „Nestwärme entsteht auch, wenn man aktiv wird, die Wohnung verlässt und das neue Umfeld kennenlern­t“, sagt Schneider-Rading. Und zuhause könnte man mal bewusst auf Sinnliches in der neuen Wohnung achten – die Geräusche, der Blick aus dem Fenster. Und schließlic­h sollte man sich Leute in die Wohnung holen: „Der wichtigste Wohlfühlfa­ktor in einer Wohnung: Menschen, die einem guttun.“Verbinde man einen Ort mit glückliche­n Erlebnisse­n, werde daraus ganz schnell ein Zuhause.

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BILD: EPR/TWERCS
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BILD: EPR/CARUS
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BILDER (2): DJD/SCHÖNER WOHNEN-FARBE/K. EULENBURG
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