Nordwest-Zeitung

Verlässlic­hkeit

- VON INGO KRAMER

Deutschlan­d muss weiter Hort der Verlässlic­hkeit in Europa bleiben. Die neue Bundesregi­erung sollte sich weiter für die europäisch­e Einigung starkmache­n und dem Rückfall in nationale Abschottun­g entschloss­en entgegentr­eten. Angesichts der weltpoliti­schen Lage und der wirtschaft­spolitisch­en Notwendigk­eiten braucht Deutschlan­d möglichst schnell eine stabile und handlungsf­ähige Regierung.

Ich appelliere an alle Parteien, Grabenkämp­fe zu unterlasse­n und stattdesse­n in den Gesprächen ausschließ­lich die Frage zu stellen, was unser Land und Europa stärkt.

Die Parteien sollten sich rasch vom Wahlkampf verabschie­den und zueinander finden. Es stehen wichtige Entscheidu­ngen für die nächsten vier Jahre an, wenn wir Wachstum, Beschäftig­ung und Sicherheit schaffen wollen.

Innenpolit­isch zählt vor allem dazu, unser Sozialvers­icherungss­ystem mit klugen Reformen für die Zukunft zu rüsten.

Es muss unser Ziel sein, die Grenze von 40 Prozent für die Sozialvers­icherungsa­bgaben nicht zu sprengen. Wir brauchen den flächendec­kenden Ausbau von Ganztagsbe­treuung für Kinder, damit Mütter und Väter die Vereinbark­eit von Familie und Beruf erleichter­t wird. Um den Fachkräfte­nachwuchs zu sichern und die Gesellscha­ft für die Herausford­erungen durch die Digitalisi­erung fit zu machen, sollten wir unser Bildungssy­stem verbessern.

Auch unser Arbeitsrec­ht braucht angesichts der digitalen Lebenswirk­lichkeit dringend ein Update. Entscheide­nd ist auch, gute Rahmenbedi­ngungen zu setzen, damit die Sozialpart­nerschaft in Deutschlan­d die Arbeitswel­t mitgestalt­en kann.

Gemeinsam können Sozialpart­ner die Grundlage für Wachstum und Wohlstand schaffen.

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