Nordwest-Zeitung

Sturmtief macht HSV zu schaffen

Hamburger gehen ange/ählt ins Derby gegen Werder Bremen

- VON JÜRGEN ZELUSTEK

Der HSV ist /urück im Abstiegska­mpf. Clubchef Bruchhagen erklärt, wie man nun mit den Spielern umgehen müsse.

HAMBURG – 0:2, 0:2, 0:3, 0:3 – einen Monat nach der Tabellenfü­hrung für eine Nacht ist beim Fußball-Bundesligi­sten Hamburger SV die Krise wieder zurück. Vor dem Nordderby gegen den Erzrivalen Werder Bremen an diesem Samstag (18.30 Uhr) brodelt es an der Elbe. „Wir brauchen nicht mehr lange drumherum reden: Wir haben jetzt eine echte Krise“, sagte Torwart Christian Mathenia nach der nächsten Pleite bei Bayer Leverkusen: „Wenn man in vier Spielen zehn Buden kassiert und keine macht, ist das frustriere­nd.“

Vorne harmlos, hinten fahrig und unkonzentr­iert – die jüngsten Auftritte der Mannschaft von Trainer Markus Gisdol wecken bei vielen Fans unschöne Erinnerung­en an die schlimmen vergangene­n Spielzeite­n mit heftigem Abstiegska­mpf. Doch davon wollen die Verantwort­lichen (noch) nichts hören. „Wir wissen, wo wir herkommen und dass wir schon schlimmere Zeiten überstande­n haben“, sagte Sportdirek­tor Jens Todt: „Wir dürfen den Glauben an uns nicht verlieren.“

Doch bei Gisdol wachsen offenbar schon erste Zweifel an seiner Mannschaft. „Wir stoßen momentan mit dem Kader ab und zu an unsere Grenzen“, hatte der 48-JähIn rige nach dem 0:3 in Leverkusen gesagt. Diese Aussage kann durchaus auch als kleiner Seitenhieb gegen Todt verstanden werden. Ausfälle wie die der OffensivKr­äfte Nicolai Müller, Filip Kostic, Aaron Hunt sowie Mittelfeld­mann Albin Ekdal kann das Team jedenfalls nicht auffangen. Am Montag musste auch noch Angreifer Sven Schipplock (Hexenschus­s) das Training der Reserviste­n abbrechen. Ob er am Samstag gegen Bremen einsatzfäh­ig sein wird, entscheide­t sich in den nächsten Tagen.

HSV-Trainer Markus Gisdol steht nachdenkli­ch am Spielfeldr­and. Sein Team kassierte zuletzt vier Niederlage­n in Folge. Hamburg regiert mittlerdas weile Prinzip Hoffnung, dass mit einem Sieg gegen den Tabellenvo­rletzten Breschon men irgendwie die Wende zum Guten gelingt. „Wir wollen das Derby jetzt unbedingt gewinnen“, sagte Gisdol: „Dafür müssen wir unter der Woche sauber arbeidann ten, haben wir eine gute Chance, um die drei Punkte im Volkspark zu behalten.“Und dafür geht selbst Clubchef Heribert Bruchhagen auf Kuschelkur­s. Man dürfe jetzt „auch nichtzuhar­tmitden Spielern ins Gericht gehen, weil sie im nächsten Spiel wieder ranmüssen“, sagte der Vorstandsv­orsitzende und relativier­te die Pleiten gegen Leipzig, Hannover, Dortmund und Leverkusen: „Es waren zuletzt auch nicht die leichteste­n Gegner. Wir müssen uns jetzt voll auf das Derby konzentrie­ren.“Bruchhagen habe schon von „Anan fang gesagt, dass es eine spannende Frage wird, wer am Ende 18., 17. und 16. wird. Das ist ein permanente­r Behauptung­skampf“, sagte er. Und sein HSV steckt schon wieder mittendrin.

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DPA-BILD: BECKER

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