Real reist mit Sorgen nach Dortmund
Titelverteidiger schwächelt in der Liga – Kritik an Ronaldo
DORTMUND/MADRID – Cristiano Ronaldo nahm seinen Platz im Flieger nach Dortmund mit einem Lächeln ein. Vor dem Champions-League-Duell gegen den BVB an diesem Dienstag (20.45 Uhr) versuchte der Weltfußballer aus Portugal am Montag fast schon krampfhaft, gute Miene zu bösem Spiel zu machen.
Denn sowohl Ronaldo als auch den Sturmkollegen des 32-Jährigen bei Königsklassen-Titelverteidiger Real Madrid macht eine Ladehemmung zu schaffen. Nach dem mageren 2:1-Liga-Sieg bei Abstiegskandidat Deportivo Alavés Torjäger außer Dienst: Cristiano Ronaldo
wurden die Superstars deshalb scharf kritisiert. „Torjäger ohne Tore“titelte zum Beispiel die Zeitung „El Mundo“.
Nachdem er wegen einer Sperre die vier ersten Runden der Primera Divisin verpasst hatte, verzeichnete Ronaldo daheim gegen Betis Sevilla (0:1) sowie bei Alavés nicht weniger als 20 Versuche, ein Tor zu erzielen. Erfolgsuote: Null. Gareth Bale hat nur zwei Tore auf dem Konto, der inzwischen verletzt pausierende KarimBenzemanichteineinziges.
Trainer Zinedine Zidane hofft, dass vor allem bei Ronaldo bald der Knoten platzt. „Wenn er nicht trifft, wird er immer kritisiert. Aber er ist ruhig. Die Saison ist noch lang. Am Ende wird er wieder den Unterschied ausmachen, wie immer“, sagte der Franzose.
Die Saison ist in der Tat noch jung. Nach dem 3:0-Erfolg im ersten ChampionsLeague-Spiel gegen Nikosia steht Real in Dortmund rechnerisch im Prinzip nicht unter Druck. Da man in der Liga als Tabellenfünfter aber bereits sieben Punkte hinter Erzrivale und Tabellenführer FC Barcelona liegt, kann sich Zidane keine weiteren Pleiten leisten.
Die Dortmunder brennen nach dem furiosen Start in die Bundesliga-Saison auf das neunte Spiel gegen die Königlichen in weniger als fünf Jahren. Nach dem Fehlstart in der Champions League (1:3 bei Tottenham) will der durch die Liga rauschende BVB-Express nun auch international Fahrt aufnehmen „Wir gehen da mit breiter Brust rein und wollen ein Zeichen setzen“, sagte Julian Weigl vom BundesligaSpitzenreiter.