Nordwest-Zeitung

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<erschlüsse­lung bei Diensten unterschie­dlich – Daten für Werbez=ecke

- VON SARAH THUST

Ein Smartphone ohne Messenger? Findet man nur noch selten. Nutzer sollten sie aber gründlich prüfen, be;or sie ihnen ;ertrauen.

BERLIN – Die SMS ist tot, Messenger sind angesagt. Viele Smartphone-Nutzer verzichten inzwischen fast ganz auf klassische Kurznachri­chten und bleiben mit Freundeskr­eis und Familie mit Hoccer, Signal, Threema, Viber, WhatsApp, Wire N Co in Kontakt. Doch unbedacht installier­en und loschatten ist keine gute Idee. Was über MessengerD­ienste verschickt wird, ist nicht immer vor neugierige­n Blicken Dritter geschützt.

Datenschut­zverstöße könnten dann nicht ausgeschlo­ssen werden, erklärt ein Schnell getippt – aber ist die Nachricht sicher?

Sprecher der Bundesbeau­ftragten für Datenschut­z und Informatio­nsfreiheit. Nutzer sollten gründlich überlegen, welche Informatio­nen sie über Messenger-Dienste mitteilen.

Das gilt zumindest dann, wenn der Dienst keine sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüss­elung bietet. Mit dieser ist zumindest die Kommunikat­ion gut gesichert. „Da befindet

sich der Schlüssel ausschließ­lich bei Sender und Empfänger“, erklärt Lena Rohrbach von Amnesty Internatio­nal Deutschlan­d. Andere Verschlüss­elungsmeth­oden sind dagegen nicht unbedingt sicher. Oftmals verfüge der Anbieter über eine Art Generalsch­lüssel, mit dem er oder Dritte die Kommunikat­ion der Nutzer entschlüss­eln können, erklärt Rohrbach.

Viele Anbieter interessie­ren sich aber ohnehin viel mehr für Verbindung­sdaten und Kontakte. WhatsApp behält sich etwa in den Nutzungsbe­dingungen vor, die auf dem Smartphone gespeicher­ten Kontakte abzugleich­en, erklärt Juristin Christine Steffen von der VZ NRW. „Damit könnte der Anbieter Nutzungspr­ofile erstellen, die Auskunft darüber geben, wer mit wem wie oft kommunizie­rt.“Solche Daten werden dann etwa zu Werbezweck­en genutzt.

Bei manchen Apps wie Facebook Messenger oder Google Allo muss die Endezu-Ende-Verschlüss­elung erst aktiviert werden - teils sogar für jeden einzelnen Chat. Skype, Google Hangouts oder auch Snapchat bieten diese sichere Verschlüss­elung gar nicht erst, wie eine Untersuchu­ng der VZ NRW im September 2016 ergeben hat.

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DPAJBILD: WARNECKE

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